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Altmühl-Radweg

7. - 13. August 2012

Radtour
Claudia Bäumler und Hartmut Bielefeldt
mit Nina Bielefeldt (im Anhänger)

Kartenskizze
Kartenskizze

Auch in diesen Sommerferien wollen wir eine mehrtägige Radtour unternehmen. Die drei Wochen ganz in den Bergen zu verbringen, macht mit kleinem Kind keinen so großen Sinn; außerdem scheint das Wetter bis Anfang August noch kein ernsthaft stabiles Sommerhoch auszubilden. Zwar war es im Ötztal immerhin drei Tage schön, dann kam aber pünktlich zum Wochenende die übliche Kaltfront aus Westen. Beim Radfahren stört ein bisschen Schlechtwetter nicht so stark wie in den Bergen, also soll Teil zwei des Sommerurlaubs eine Radtour werden.
Dieses Jahr soll der Start nicht ganz so weit weg von zuhause sein wie 2011; wir wollen den Altmühl-Radweg von Rothenburg ob der Tauber nach Kelheim befahren. Der Radweg lässt sich an vier Jugendherbergs-Orten in drei Etappen zwischen 65 und 95 km einteilen; wir reservieren daher in den Jugendherbergen Rothenburg, Gunzenhausen, Eichstätt und Kelheim im Voraus für uns drei (Claudia, Hartmut, Nina) Plätze. Mit dem Auto fahren wir nach Rothenburg und parken dort.

Dienstag, 7. August

um Rothenburg, 9 km

Wie sind zeitig in Rothenburg, erkunden daher die Umgebung ein wenig mit dem Fahrrad. Kurze Runde ins Taubertal hinab bis zu einer kleinen Wirtschaft, und dann wieder die 80 Höhenmeter hinauf ins Städtchen. Inzwischen ist die Anmeldung der Jugendherberge auch geöffnet. Die Jugendherberge ist einem historischen Gebäude, der Rossmühle, untergebracht. Innen ist dagegen alles modern ausgestattet (elektronische Schlüsselkarte, WLAN, eigenes Bad für Familienzimmer...) und sehr sauber. Das Abendessen dort ist gut und bietet ordentliche Auswahl.

Rothenburg
Rothenburg

Jugendherberge in Rothenburg
Jugendherberge in Rothenburg

Rothenburg
Rothenburg

Mittwoch, 8. August

Rothenburg - Gunzenhausen, 86 km, Fahrzeit 5 Stunden

Nach anständigem Frühstück starten wir die erste Etappe. Aus Rothenburg heraus geht es ein gutes Stück bergauf. Besonders von Neusitz nach Wachsenberg ist es so steil, dass nur die e-Biker ohne Absteigen davonkommen. Richtige Radler müssen schieben; besonders ich mit Nina im Anhänger bin da chancenlos. Über ruhige Wege und Sträßchen fahren wir zur Altmühlquelle, dem Hornauer Weiher.
Wenn der Weg jetzt perfekt an den Fluss angepasst wäre, müssten wir nie mehr bergauf radeln - das Wasser kommt ja auch von selber unten an. Ganz so ist es natürlich nicht, bis Colmberg (das aber mit einem netten Rastplatz und der Sicht auf ein schönes Schloss für die Mühen entschädigt) geht es öfters auch mal deutlich wieder bergauf, freundlicherweise aber nie besonders lange.
Jetzt wird es flacher, durch eine weitläufige Tallandschaft fahren wir über Leutershausen nach Herrieden (Mittagspause, Gaststätte, aber leider kein Spielplatz) und weiter nach Großenried (endlich ein Spielplatz, wo Nina aussteigen und eine Stunde lang herumtoben kann). Nach einer weiteren Stunde Fahrzeit sind wir am Altmühlsee und können noch eine Stunde Badepause einlegen.
Kurz darauf sind wir in Gunzenhausen, kurz nach 17 Uhr. Eine Tagesetappe von 86 Kilometern, war trotz einiger Steigungen ohne große Hektik mit genügend Pausen machbar.

Die Bewohner der Altmühlquelle
Die Bewohner der Altmühlquelle

vor Colmberg
vor Colmberg

Ornbau
Ornbau

Donnerstag, 9. August

Brombachsee, 48 Kilometer, Fahrzeit 3 Stunden

Ruhetag. Wir radeln von Gunzenhausen an den Brombachsee, wo man schön baden kann. Der See (eigentlich sind es drei Stauseen) wurde in den 80er/90er Jahren gebaut, um die Wasserversorgung des Großraums Nürnberg zu versorgen. Dazu wurde eine Überleitung gebaut, die von der Altmühl her durch einen Tunnel zum heutigen See führt.

Kleiner Brombachsee
Kleiner Brombachsee




Rückfahrt nach Gunzenhausen
Rückfahrt nach Gunzenhausen

Freitag, 10. August

Gunzenhausen - Eichstätt, 75 km, Fahrzeit 4:45 Stunden

Pünktlich um halb neun beginnen wir die zweite Etappe. Das Vorwärtskommen wird nach einem Kilometer durch einen platten Hinterreifen abrupt ausgebremst. Ich hatte zwar vor der Tour das Rad geputzt und die Bremsen nachgestellt, den fast durchgefahrenen Mantel hatte ich aber nicht bemerkt. Gut, dass heute nicht Sonntag ist und wir noch nicht weit von Gunzenhausen entfernt sind, so lässt sich schnell ein neuer Schlauch und Mantel besorgen, und das Ganze ist mit einer Dreiviertelstunde Verzögerung erledigt.
Nach 24 Kilometern besichtigen wir den Karlsgraben: Hier soll es schon im Jahre 793 einen Versuch gegeben haben, die Flusssysteme Donau und Rhein durch einen Kanal zu verbinden. Heute ist dort allerdings nicht nehr als ein Fischteich zu sehen, über Ausmaß und Erfolg des damaligen Bauprojekts kann man viel spekulieren.
Kurz danach verengt sich das Tal in Treuchtlingen. Was vorher eine breite Ebene war, wird jetzt ein hübsches mäanderndes Tal mit wenigen hundert Metern Breite. Die Burg Pappenheim wäre fürs Mittagessen zur richtigen Zeit erreicht, aber die Burgschenke ist im Innenteil. Für Nina sind Spielplätze noch interessanter als Burgbesichtigungen, also sparen wir uns das Eintrittsgeld und fahren weiter nach Solnhofen. Nach der Mittagspause im Biergarten folgen viele, viele Flussbiegungen und knapp zwei Stunden Fahrzeit bis Eichstätt.

Dampflok in Treuchtlingen
Dampflok in Treuchtlingen

Zwischen Treuchtlingen und Pappenheim
Zwischen Treuchtlingen und Pappenheim

Pappenheim
Pappenheim

Altmühl bei Solnhofen
Altmühl bei Solnhofen

Zwölf Apostel bei Solnhofen
Zwölf Apostel bei Solnhofen

Dollnstein
Dollnstein

an der JH in Eichstätt
an der JH in Eichstätt

JH in Eichstätt
JH in Eichstätt

JH in Eichstätt
JH in Eichstätt

Samstag, 11. August

um Eichstätt, 13 km, Fahrzeit 1:30 Stunden

Ruhetag. Wir fahren zum Fossiliensteinbruch Blumenberg und klopfen ein paar Steine auseinander. Die Ausbeute ist nicht allzu aufregend. Das Wetter ist wie die Tage zuvor auch schon morgens schön, bewölkt sich zum Mittag hin und wird gegen Abend wieder sonniger.

Am Fossiliensteinbruch
Am Fossiliensteinbruch




Sonntag, 12. August

Eichstätt - Kelheim, 96 km, Fahrzeit 5:50 Stunden

Heute ist es morgens nicht wolkenlos, einige Cirren bevölkern den Himmel. Außerdem weht ein deutlicher Ostwind, der uns ausgerechnet auf der längsten Etappe der Tour nicht gerade willkommen ist.
Bis Dietfurt (ca. 50 km) wollen wir am Vormittag kommen. Dort trifft der Main-Donau-Kanal auf die Altmühl, der Fluss wird ab hier dadurch deutlich breiter.
Während es in Beilngries noch Spielplätze und Biergärten ohne Ende gegeben hatte, wird es jenseits von Dietfurt ruhig. Mittagspause bei Meihern (km 67), sonst wird der Hunger zu groß. In Riedenburg findet sich ein brauchbarer Spielplatz, außerdem ist jetzt klar dass wir die restlichen 20 Kilometer ohne Schwierigkeiten schaffen dürften.
Wir haben genug Zeit, die Tropfsteinhöhle Schulerloch zu besichtigen. Die Tropfsteine sind hier nicht so spektakulär wie in der Schwäbischen Alb, aber interessant ist es dennoch.
In Kelheim endet der Altmühl-Radweg kurz vor der Mündung der Altmühl in die Donau. Über die Fußgänger- und Radlerbrücke wechseln wir auf die Nordseite und folgen dem Schild "Jugendherberge". Der Schlussakkord des Tages ist eine 22%ige Steigung (mit Anhänger absolut unbefahrbar), die sich nach 50 Höhenmetern auf gerade noch fahrbare 14% abschwächt. Hundert Höhenmeter über dem Fluss liegt die Jugendherberge Kelheim-Ihrlerstein in einem Wohngebiet, mit nahezu unverbaubarer Aussicht auf das Tal. Das wird allerdings eher von einer großen Industrieanlage dominiert als von malerischer Stadtarchitektur.

JH in Eichstätt
JH in Eichstätt

Eichstätt
Eichstätt

in Beilngries
in Beilngries

Dietfurt
Dietfurt

Riedenburg
Riedenburg







Burg Prunn
Burg Prunn

Kelheim
Kelheim

Kelheimwinzer
Kelheimwinzer

Montag, 13. August

Bahnfahrt zurück nach Rothenburg

Bis zum Bahnhof Saal an der Donau sind es 8 Kilometer auf Radwegen und mäßig befahrenen Straßen. Wie sind nicht die einzigen, die diesen Radweg absolviert haben und wieder an den Ausgangspunkt zurückwollen, aber die Bahn ist darauf nicht so recht vorbereitet. Irgendwie passen die Fahrräder zwar in den Zug, aber es dauert eine Weile, bis sie so arrangiert sind, dass der Zugbegleiter die Weiterfahrt erlaubt. Das Umsteigen in Ingolstadt verläuft problemlos, denn der Anschlusszug fährt am gleichen Gleis ab. Leider hat er Verspätung, so dass der knappe Anschluss in Treuchtlingen nicht funktioniert. So kommen wir eine Stunde später als geplant weiter, müssen aber nicht hetzen (die fünf Minuten wären von Gleis 1 bis Gleis 7 sowieso recht knapp gewesen). In Steinach bei Rothenburg muss man nochmals in einen kleinen Lokalzug umsteigen; hier ist es mit Fahrrädern und Anhänger etwas mühsam. Insgesamt sind wir 4:40 Stunden unterwegs, dann noch anderthalb Kilometer mit dem Rad zum geparkten Auto,


Unsere Erfahrungen mit dem Radweg

  • Der Radweg ist fast überall sehr gut markiert. Zu Beginn verläuft die Route oft auf verkehrsarmen Nebenstraßen, ab Colmberg sind es meist für den Autoverkehr gesperrte Wege.
  • Ein großer Teil des Radwegs ist asphaltiert; die Schotterstrecken waren in gutem Zustand, auch mit Kinderanhänger problemlos.
  • An einigen Engstellen soll man durch Schilder zum "Radfahrer absteigen" genötigt werden, weil die Breite des kombinierten Rad- und Fußwegs zu knapp ausgelegt ist. Ich würde erwarten, dass es so was auf einem Radfernweg nicht gibt - auf der Autobahn gibt es ja auch nirgendwo Schilder "Autofahrer aussteigen".
  • Obwohl man ja einem Flusslauf folgt, geht es nicht immer nur bergab: Die erste Etappe beinhaltet eine kräftige Steigung bis Wachsenberg (100 Höhenmeter) und immer wieder kleinere Anstiege. Zwischen Gunzenhausen und Eichstätt gibt es fast keine Steigungen (die Jugendherberge in Eichstätt liegt etwas erhöht, und in der Gegend Solnhofen/Dollnstein trifft man auf kurze, kleine Steilstückchen, die aber recht überraschend kommen). Die letzte Etappe nach Kelheim bietet ein paar kleine Steigungen entlang des Talrands. Das Beste kommt ganz am Ende: Die Jugendherberge in Kelheim-Ihrlerstein liegt volle 100 Höhenmeter oberhalb des Stadtzentrums, erreichbar über eine Straße mit 22% (!) Steigung.

Rückfahrt mit der Bahn

Von Saal (Donau), 6 km von Kelheim, kann man mit 3- oder 4-maligem Umsteigen zurück nach Rothenburg gelangen:
  • Über Ingolstadt, Treuchtlingen, Steinach b.Roth. dauert es 3:41 Stunden
  • Über Regensburg, Nürnberg, Ansbach, Steinach b.Roth. dauert es 3:07 Stunden
Wir hatten die längere Variante genommen, weil die Abfahrtszeit besser passte und wird mit dem Anhänger einen zusätzlicher Umsteigevorgang vermeiden wollten. Die Kosten sind für beide Varianten gleich: Das Bayernticket für 2 Erwachsene kostet 26 Euro, die Fahrradkarten für 2 Fahrräder und einen Anhänger jeweils 5 Euro. Mit ein bisschen gegenseitiger Hilfe (auch der anderen Radler im Zug) war die Rückfahrt gut zu bewältigen; Nina hat für eine Dreijährige bemerkenswert gut kooperiert.
Wir hätten wahrscheinlich auch auf die Pkw-Anfahrt nach Rothenburg verzichten können und auch für die Anfahrt die Bahn nehmen: Ab Kelheim wären wir für die Rückfahrt tatsächlich mit nur einem Mal Umsteigen bis an den Bodensee gekommen und früher zuhause gewesen als mit 4 Stunden Zug und 3 Stunden Auto. Für die Anfahrt nach Rothenburg wären allerdings mit der Bahn 5-6 Stunden angefallen - mit dem Auto ist man in drei Stunden dort. Außerdem erkennt man solche Dinge natürlich immer erst, wenn man eh schon unterweg ist...

Jugendherbergen

Bei dieser Tour haben wir in Jugendherbergen übernachtet, damit wir nicht die ganze Campingausrüstung auch noch auf dem Fahrrad mitschleppen müssen. Die vier in Fragen kommenden Jugendherbergen Rothenburg, Gunzenhausen, Eichstätt und Kelheim sind so gelegen, dass sich vernünftige Tagesetappen von 83, 68 und 92 km ergeben.
Als Familie mit kleinem Kind bekommt man in der Jugendherberge gut und einigermaßen günstig ein Zimmer. Da die Anmeldung immer erst ab 17 Uhr besetzt ist, muss man die Tagesetappe entsprechend vorausplanen.
  • Rothenburg
    schönes Gebäude, gute Innenausstattung (Familienzimmer mit eigenem Bad), gutes und reichhaltiges Essen, lange Öffnungs- und Essenszeiten. Einzig der nur über eine Treppe erreichbare Fahrradkeller ist ein kleines Manko.
  • Gunzenhausen
    zentrumsnahe Lage, Familienzimmer mit nahe gelegenem WC/Dusche, aber sonst bezüglich Essen und Ausstattung eher das, was man sich normalerweise als Jugendherberge so vorstellt.
  • Eichstätt
    etwas ungünstige Lage oberhalb der Stadt, schönes Zimmer, gutes Essen, ordentlicher Service. Interessant die Lösung des mit Schlüssel freischaltbaren Bierautomaten.
  • Kelheim
    sehr ungünstige Lage, durchschnittliche Ausstattung, ordentliches Essen. Gut: man bekommt als Familie ein Tablett mit Schüsseln von Salat und Hauptgericht, das man nach draußen auf die Terrasse mitnehmen kann.

Literatur/Informationsquellen

  • Wir haben uns am GoVista Bike Guide "Altmühl-Radweg" (ISBN 978-3-86871-215-5) orientiert. Zusätzlich hatten wir noch eine ADFC-Karte 1:150 000 dabei, um für die "Ruhetage" die Umgebung erkunden zu können.
  • Die von uns verwendeten GPS-Tracks stammten von external linkwww.gpsies.com.

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© 2012 Hartmut Bielefeldt

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Letzte Änderung am Montag, 20. August 2012 durch Hartmut Bielefeldt