Kilimanjaro
praktische Hinweise

Kilimanjaro

Das Kilimanjaro-Massiv liegt etwa 3° südlich des Äquators in Tanzania, nahe der Grenze zu Kenia. Es besteht aus drei miteinander verbundenen Vulkanen unterschliedlichen Alters: Der älteste, Shira (4020 m) im Westen, ist fast vollständig zu einer Hochebene abgetragen; vom zweitältesten, Mawenzi (5149 m) im Osten, steht nur noch das steile und sehr brüchige Gestein des ehemaligen Vulkanschlots. In der Mitte steht der Kibo, der als einzige von den Dreien noch aktiv ist, wenn er auch momentan schläft. Der höchste Punkt des Kibo und damit auch von ganz Afrika ist der Uhuru Peak (5896 m) am westlichen Rand des Kraters.

Das ganze Gebirge hat eine Ausdehnung von etwa 60 km in Ost-West- und 40 km in Nord-Süd-Richtung. Der Kibo überragt die Ebenen der weiteren Umgebung um über 4000 Meter. Daher trifft man beim Aufstieg von den Tropen bis zu den Gletschern alle Vegetationsstufen der Erde an - das macht einen besonderen Reiz aus.

Der globale Klimawandel zeigt sich am Kilimanjaro besonders ausgeprägt: Viele Klimaforscher rechnen damit, dass von den einst so berühmten Gletschern am Äquator in zwanzig Jahren nichts mehr übrig sein wird.

Besteigung des Kilimanjaro

Der Kilimanjaro ist ab knapp 3000 m komplett ein Nationalpark. Für eine Besteigung des Berges benötigt einen Führer (das ist von der Nationalparkbehörde vorgeschrieben), einen Koch und diverse Träger, die unter anderem das Essen für die 5-7 Tage am Berg transportieren. Im Nationalpark gibt es nichts zu kaufen. Unorganisierte Besteigungen sind nicht zu empfehlen, weil die Führer verpflichtet sind, Touristen ohne Begleitmannschaft zu melden.

In der kürzesten Variante (wie wir sie gewählt hatten) erreicht man den Gipfel am vierten Tag nach dem Abmarsch am Nationalpark-Gate. Man verbringt dann insgesamt fünf Tage im Nationalpark. Wenn man ein oder zwei Tage mehr Zeit für den Aufstieg einplant, steigen die Chancen, den Gipfel zu erreichen, denn man hat mehr Zeit um sich an die Höhe anzupassen, bevor es in der letzten Etappe über 5000 m hinausgeht.
Es gibt diverse Routen auf den Kilimanjaro:

Für die Gipfeletappe startet man auf jeden Fall sehr früh, damit man den Gipfel erreicht, bevor die Quellwolken die Fernsicht versperren. Die anderen Tagesetappen sind ca. 3 bis 8 Stunden lang.

Amboseli-Nationalpark

Auch wenn man nur die kürzeste Besteigungsvariante wählt, sollte man zumindest einen Tag der afrikanischen Tierwelt widmen. Bei der Anreise von Kenia aus bietet sich der Amboseli-Nationalpark an. Die Anzahl und Vielfalt der Tiere dort ist wirklich sehenswert, auch wenn man an bewölkten Tagen auf den Kilimanjaro als Bildhintergrund verzichten muss.

Formalitäten/Visa/Impfungen

Für Kenia benötigt man als Deutscher ein Visum, das bei der Botschaft in Berlin recht zügig ausgestellt wird. Mit 57 Euro ist es allerdings auch nicht gerade billig. Das Visum für Tanzania kostet 30 Euro und wird ähnlich schnell von der tansanischen Botschaft in Berlin ausgestellt. Beim Grenzübertritt von Kenia nach Tanzania benötigt man offziell eine Gelbfieberimpfung mit Nachweis (für die direkte Einreise in eines der beiden Länder von Europa ist das nicht notwendig). Die Impfung wurde in unserem Fall nicht kontrolliert.

Veranstalter, Kosten

Wir haben diese Reise komplett in Deutschland bei Hauser Exkursionen, München, gebucht. Da wir beide aus berufliche Gründen nicht viel Zeit zur Verfügung hatten und der Termin der Hauser-Reise genau gepasst hat, haben wir uns nicht die Mühe gemacht, eine individuelle Reise vor Ort zu organisieren. Das geht natürlich auch, kostet aber eine gewisse Menge an Zeit und wird nicht viel günstiger. Eine Mannschaft mit Führer, Koch und Trägern braucht man sowieso, weil das von der Nationalparkbehörde vorgeschrieben ist. Zum Lohn für die Mannschaft kommen die nicht unerheblichen Gebühren für den Nationalpark (ca. 300 US$ pro Person). Das alles ist in der "Pauschalreise" von Deutschland aus inbegriffen, zu Preisen von ca. 2200 Euro. Dazu kommen nur noch Trinkgelder (ca. 50 Euro), Visagebühren (87 Euro), der Safaritag (78$) und persönliche Ausgaben/Getränke.

Unsere Mannschaft am Kilimanjaro

Die Begleitmannschaft besteht aus einem Führer, einem Koch und mehreren Trägern. Im Allgemeinen ist auch ein Assistant Guide dabei, damit bei Problemen Einzelner nicht die ganze Gruppe absteigen muss. Die Mitglieder unserer Begleitmannschaft:

Jeder hat immer freundlich, engagiert und gut gearbeitet, um uns eine reibungslose und angenehme Kilimanjaro-Besteigung zu ermöglichen. Emmanuel hatte es mit unserer recht homogenen Dreiergruppe (außer uns beiden hatte sich für diesen Termin nur Klaus Profanter, ein fitter und netter Bergkamerad, angemeldet) sicherlich leichter als mit einer zehnköpfigen Gruppe vom Twen bis zum Opa. Das fast übervorsichtige "pole,pole" und die beinahe zwanghaft langen und häufigen Rastpausen sind sicherlich eine Folge davon, dass (besonders auf der Normalroute) viele unerfahrene und unvorsichtige Wanderer unterwegs sind, die sich mit dem Thema Akklimatisation überhaupt nicht auseinandergesetzt haben. Abgesehen davon schadet es nichts, die Tagesetappen ruhig anzugehen, denn es ist genug Zeit vorhanden. Ab 3000-4000 m kann man die Folgen einer kurzzeitigen Überanstrengung nicht mehr so leicht wegstecken, und das kann einen durchaus den Gipfel kosten. Besser pole, pole: Wer in der Höhe schneller geht als ein Ochse, ist selber einer.

Insgesamt waren wir mit unserer Mannschaft und auch der gesamten Organisation sehr zufrieden. Im Vergleich zu unseren vorangegangenen Bergreisen ein Kurzurlaub, aber der war perfekt.

Suaheli und sonstiger Originalton für Anfänger


Hartmut Bielefeldt
Sonnhalde 8
D-88699 Frickingen
© 2004 Hartmut Bielefeldt

Valid HTML 4.0! Diese Seite entspricht dem HTML 4.0 Standard.
Letzte Änderung am Sonntag, 21. März 2004 durch Hartmut Bielefeldt