Ladakh 2018: Lasermo La und Stok Kangri
praktische Hinweise

Auf dieser Seite geben wir praktische Informationen zu unserer Trekkingtour in Ladakh 2018. Allgemeine Themen über Ladakh, die bereits in den Informationen zu Ladakh 2014 beschrieben sind, werden nicht nochmal wiederholt.

Schreibweisen (Ergänzung)

Da es keine definierte Umschreibung der Ladakhischen Schriftzeichen gibt, findet man unterschiedliche Schreibweisen, die sich sowohl in den Vokalen (z.B. e/i) als auch in den Konsonanten (b/p, g/k) unterscheiden können.

Das macht eine Internet-Recherche zu einzelnen Orten natürlich nicht gerade einfach.

Die einzelnen Trekkingrouten und Berge, chronologisch geordnet

Tirith / Tirith Phu

Das Nubra Valley ist zwar inzwischen mehr oder weniger frei zugänglich (man brauch ein Inner Line Permit), das gilt aber meines Wissens nicht fürs Bergsteigen in den angrenzenden Gebirgsgruppen. Dort werden keine Expeditionen genehmigt, man kann/darf nur Tagestouren unternehmen. Damit sind die hübschen, aber nicht ganz einfachen Sechstausender im Saser Muztagh (östlich des Siachen/Nubra River, südlich des Saser La), Rimo Muztagh (östlich des Siachen/Nubra River, nördlich des Saser La) und Saltoro Muztagh (westlich des Siachen und nördlich des Shyok) unerreichbar. So ziemlich die einzige Möglichkeit, hier auf etwas Ähnliches wie einen Berg zu kommen, bietet die Tageswanderung von Tirith Richtung Tirith Phu (das ist die Alp von Tirith). Da der untere Teil des Tals schluchtartig und nicht zugänglich ist, überquert der Weg einen Pass (3910 m). Der Hügel westlich von diesem Pass (3990 m laut GPS) hat eine Schartenhöhe von immerhin 80 m
Vom Camp aus folgt man der Straße bis zur Brücke über den Bach, der aus dem Tal von Tirith Phu kommt, und noch ein Stückchen weiter bis an den steilen Moränenhang. Dort beginnt links ein Weg, der zu einem verfallenen Gebäude führt; über einen steilen Pfad kann man den Moränenhang ersteigen. Nun sieht man schon den großen Felsen mit den Gebetsfahnen. Hinter ihm beginnt der eigentliche Weg nach Tirith Phu. Kurz bevor man den Pass erreicht, kann man den Weg verlassen und unschwierig zum Gipfelchen wandern.

Ladakh Range

Die Ladakh Range ist eine der nördlichsten Bergketten des Himalaya. Sie verläuft sehr langgestreckt über 350 km von Nordwest nach Südost. Begrenzt wird sie im Norden vom Shyok River, im Westen und Süden vom Indus, im Nordosten vom Pangong Tso. Eventuell kann man auch die Berggruppe zwischen Spiti River und dem Oberlauf ders Indus dazurechnen (dort ist dann der Indus die Nordostgrenze), dann ist die Kette 700 km lang. Die Ladakh Range liegt damit in Pakistan, Indien (Ladakh) und Tibet. Sie hat eine zentrale Bedeutung für Ladakh, dessen Besiedlungszentren das Indus- und das Shyok-Tal (Nubra Valley) sind. Um von einem ins andere zu gelangen, muss man die Ladakh Range überschreiten, denn der Zusammenfluss Shyok/Indus liegt in Pakistan, und die flacheren Regionen des Changthang liegen in Tibet. Die Pässe der Ladakh Range sind alle 5300 m oder höher. Es gibt daher diverse Karawanenwege durch die Ladakh Range, von denen einige (Khardung La, Wari La, Chang La) zu Straßen ausgebaut sind, die wegen der militärischen Bedeutung der Region ganzjährig offengehalten werden.
Im Norden jenseits des Shyok schließen sich die Ketten des Karakorum an, nämlich die Saltoro Range im Westen und die Saser Range im Osten. Die Gegend jenseits des Pangong Tso kann man wahrscheinlich schon zum Transhimalaya rechnen; in diesen Hochebenen gibt es keine guten Kriterien, die Gebirgszugehörigkeit orografisch gut zu bestimmen.

Lasermo La / Thanglasgo Valley

Der Lasermo La (Lasirmo La, Thanglasgo La) ist der nächstgelegene Pass westlich des Khardung La. Die Täler verlaufen in Nord-Süd-Richtung, wobei die nördlichen Täler länger sind als die südlichen. Unser Trekking verlief von Nord nach Süd und teilte sich in 6 Etappen auf:
  1. Hunder (3200 m) - Wachan (3865 m): Da es hier eine Straße gibt und die 10 km lange Schlucht recht steinschlägig aussieht, sollte man sich dort nicht allzu lange aufhalten und diese Etappe besser mit dem Auto zurücklegen.
  2. Wachan - Tingsa (4280 m): 450 Höhenmeter, 7 Kilometer, 3 Stunden
  3. Tingsa - Thanglasgo (4660 m): 400 Höhenmeter, 7 Kilometer, 3 Stunden
  4. Thanglasgo - nördliches Basislager (4990 m): 350 Höhenmeter, 9 Kilometer, 4 1/2 Stunden
  5. nördliches Basislager - Lasermo La (5470 m) - südliches Basislager (4920 m): 500 Höhenmeter, 11 Kilometer, 4 1/2 Stunden (3 Stunden Aufstieg bis zum Pass)
    Man kann auch noch eine Stunde weiter absteigen und auf ca. 4700 m lagern.
  6. südliches Basislager - Murabak (4050 m): nur Abstieg, 9 Kilometer, 3 1/2 Stunden
Alle Lagerplätze liegen auf geräumigen Wiesen im flachen Talboden, es gibt genügend Platz. Flussüberschreitungen zu Fuß kommen auf der Nordseite nicht vor, auf der Südseite wären für eine Überquerung eventuell Sandalen vorteilhaft. Die Nordseite des Passes ist vergletschert und im August normalerweise blank. Hier empfehlen sich zumindest leichte Bergschuhe; den ganzen Rest der Strecke kann man auch mit stabilen Turnschuhen bzw. Trailschuhen begehen.
Eine Mehrheit der Trekker scheint den Pass von Süd nach Nord zu überschreiten. Das dürfte aber für die Akklimatisation ungünstiger sein, weil man mit nur zwei Tagesetappen bis 5400 m hoch steigen muss.
Im Gegensatz zum Markha Valley oder Stok Kangri gibt es entlang der Trekkingstrecke keinerlei Infrastruktur. Es ist auch deutlich weniger los, uns ist täglich nur eine Gruppe anderer Wanderer begegnet (meist 2-3 Personen).
Berge um das Thanglasgo Valley
Das Thanglasgo Valley hat mehrere westliche Seitentäler, die von verschiedenen Expeditionen erkundet worden sind: In Wachan mündet das Palziampu Valley ein, es führt zu den Pässen Nia La und Nikir La. Bei Tingsa mündet das Sniamo Valley ein, das am Yangchen Kangri und Kangsalmathug seinen Ursprung hat. Die Berge werden von Norden nach Süden hin allmählich kleiner (und gutmütiger), während man auf dem Weg durchs Tal zum Lasermo La an Höhe gewinnt. Vom Talboden zum Gipfel hat man daher bei Tingsa 1700 Höhenmeter zu überwinden, während es am nördlichen Basislager nur 700 Höhenmeter sind. Das Gelände ist meist von losem Moränenschutt geprägt, daher kommt man nicht sehr schnell vorwärts. Folglich sind die Gipfel im Norden ohne ein Hochlager nicht zu machen.
Die allermeisten Berge der Gegend sind bereits bestiegen, wenn auch nicht allzu oft. Möglicherweise noch unbestiegen sind einige Gipfel im Nordosten des Thanglasgo Valley, im Gebiet um den Lungmochey Kangri.
Samgyal South (6020 m, Olizane Map North) (nicht von uns besucht), auch als Jungdung Kangri bezeichnet
Samgyal South
Samgyal South / Jungdung Kangri
Sieht sehr spektakulär aus; sowohl den Zugang wie auch die Frage, welcher der steilen Felszacken der Hauptgipfel ist, konnten wir nicht klären. Der nördliche Vorgipfel mit 5810 m (das ist der kleine Buckel links) wurde von einer Expedition 2008 bestiegen.
Der Hauptgipfel wurde 2013 von einer externer Linkbritisch-kanadischen Expedition erstbestiegen
Lungmochey Kangri (6070 m) (nicht von uns besucht)
Lungmochey Kangri
Lungmochey Kangri
Dieser Gipfel war der einzige in der Kette östlich des Thanglasgo Valley, von dem wir eine Beschreibung gefunden haben:
Einerseits einen Artikel im externer LinkAmerican Alpine Journal, andererseits den dazugehörigen etwas ausführlicheren externer LinkBlog von Andy Selters über die Besteigung 2014.
Links vom Lungmochey Kangri
Links vom Lungmochey Kangri
Der Lungmochey Kangri hat im Norden einen möglicherweise höheren Nachbarn mit mehreren Gipfeln.
Dies ist eine Teleaufnahme von oberhalb Wachan. Bei unserer Erkundung der Gegend hatten wir keine bessere Einsicht als auf diesem Bild. Der Lungmochey Kangri ist auf diesem Bild rechts.
Rechts vom Lungmochey Kangri
Rechts vom Lungmochey Kangri
Nach Süden folgt ein Grat mit einigen Türmen, der zu einem möglicherweise höheren dreieckigen Gipfel führt. Dieser lässt sich wahrscheinlich durch das Gletscher-Hochtal und dann seinen Westgrat erreichen.
Teleaufnahme von oberhab Wachan.
Alle drei Berge erfordern ein Hochlager, vom Tal aus sind es 1400 Höhenmeter.
Sahib Chera / Shabib Chasser (6050 m, Olizane Map North) (nicht von uns besucht)
Sahib Chera, vom Kangsalmathug gesehen
Sahib Chera, vom Kangsalmathug gesehen
Gipfelbereich des Sahib Chera
Gipfelbereich des Sahib Chera
Auffälliger, stolzer Sechstausender zwischen Thanglasgo und Sniamo Valley. Scheint oben recht steile Firnflanken zu bieten; lässt sich wahrscheinlich von Thanglasgo aus über ein Hochtal nach Süden, und dann in einem Bogen nach Norden, besteigen. Allerdings 1400 Höhenmeter.
Der Berg wurde 2007 erstbestiegen und wird auch im externer Linkaktuellen Programmen von Jagged Globe angeboten. (Einen Erstbesteigungsbericht konnte ich nicht finden, allerdings ist die Suchfunktion auf der JG-Seite nicht besonders intelligent.)
Kangsalmathug (5770 m, Olizane Map North), auch Kangsalmathung geschrieben. GPS: 5784 m
Kangsalmathug (5770)
Kangsalmathug (5770)
Einer der wenigen benannten Gipfel im Südteil. In der Literatur fanden wir eine Beschreibung von Norden durch eine externer Linkbritische Expedition 2008 (BSES). Diese Route von Norden wird wohl auch kommerziell angeboten (externer LinkSchool Expedition to Nubra Valley). Aus der BSES-Broschüre ist zu entnehmen, dass der Berg 2007 von Jagged Globe und Rimo von Süden aus bestiegen worden sei, hierzu war im Internet jedoch kein Bericht zu finden.
Wir haben den Berg vom nördlichen Lasermo La Basislager aus durch das Tal südwestlich des Lagers bestiegen.
Nach der ermüdenden Schotterflanke hatten wir zuerst den Nordostgrat erreicht und versucht, über diesen zum Gipfel zu gelangen. Der Grat verliert sich aber unter der senkrechten Gipfelwächte, dort war kein sicheres Durchkommen nach rechts möglich.
Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, schon weiter unten nach rechts zu queren; das empfahl sich aber wegen der teilweise verdeckten, recht großen Spalten dort nicht.
Nach einem kurzen Abstieg konnten wir den Südostgrat durch eine kurze 50° steile Schneeflanke erreichen.
Für den Abstieg vom Gipfel sind wir dem Südostgrat weiter gefolgt bis zur tiefsten Stelle auf dem Weg zum SE-Vorgipfel. Dort kann man über sehr steiles Geröll - die ersten drei Meter sehr vorsichtig - zum Gletscher absteigen.
Unsere Zeiten: Aufstieg bis unter der Gipfelwächte 5 Stunden, Umweg zum Gipfel 1 Stunde, Abstieg 3 1/2 Stunden. Schwierigkeit WS.
Da der Weg über den Pass im Südostgrat einfacher ist als die kurze, aber steile Schneeflanke, dürften wir zumindest auf dieser kurzen direkten Route die ersten gewesen sein. Es ist anzunehmen, dass die erwähnte Besteigung von Süden (s.o.) her über den ganzen Südostgrat erfolgt war.
P. 5275 am nördlichen Basislager
P. 5275
P. 5275
Ein kleiner vorgelagerter Hügel, von dem aus man eine schöne Aussicht hat. Spaziergang vom Basislager aus, Aufstiegszeit 1 1/2 bis 2 Stunden.
P. 5810 (Olizane Map North) östlich des nördlichen Basislagers
P. 5810
P. 5810
Nach Osten zum ersten See und dann nach links in das Hochtal. Möglichst im Talboden bleiben und über den Gletscher zum Gipfel; nicht in das instabile Moränengelände nördlich des Gletschers ausweichen (dort sind wir nicht weitergekommen).
P. 5720 (Olizane Map North)südöstlich des nördlichen Basislagers (nicht von uns besucht)
P. 5720
P. 5720
Dürfte ein schönes Ziel für eine Hochtour vom nördlichen Basislager aus abgeben: Vom ersten See nach rechts (Süden) zum zweiten See, diesen rechts umgehen; danach kommt man vermutlich auf dem Gletscher bis zum Gipfel.
Wahrscheinlich kann man von diesem Gipfel aus auch den Grat zu P. 5716 (siehe übernächster Eintrag) überschreiten, das sieht nach einer relativ einfachen Höhenwanderung aus.
P. 5605 (eigene Messung; OSM: 5615) östlich des Lasermo La
P. 5720
P. 5605 (5615)
Dieser Punkt ist auf einigen Landkarten als "Pavla and Honza Peak" eingezeichnet, aber eigentlich ist es nur eine Schulter und kein Peak (Schartenhöhe < 5 m). Man erreicht ihn vom Lasermo La aus ohne Schwierigkeiten, es gibt Pfadspuren in den Felsen. Man kann auch den Schnee links (nördlich) der Felsen benutzen. Wir waren 30 Minuten vom Pass aus unterwegs.
P. 5716 (eigene Messung) östlich des Lasermo La (auf der Olizane-Karte keine Höhenangabe)
P. 5716
P. 5716
Vom P. 5605 kann man dem Gratrücken unschwierig folgen (Steigeisen) und erreicht so in ca. 40 Minuten den Gipfel. Er hat eine Schartenhöhe von mindestens 100 Metern zu seinen etwa gleich hohen Nachbarn im Norden (P. 5720).
Schwierigkeit T4 oder L.
Dieses Bild schließt sich links am Bild von P. 5605 an.

Zanskar Range

Die Zanskar Range schließt sich der Ladakh Range südwestlich an; sie verläuft parallel und ist auch eher langgestreckt. Es handelt sich eher um ein Konglomerat verschiedener Gebirgsgruppen, denen die vorherrschende Richtung Nordwest-Südost gemeinsam ist. (Die Zanskar Range wird z.B. durch den Zanskar River komplett in einen Nord- und einen Südteil zerschnitten.) Die Südgrenze ist der Suru River, der von Rangdum aus an Nun/Kun vorbeifließt und bei Kargil in den Shingo und später in den Indus mündet. Südlich schließen sich die Chandrabhaga Range und der Pir-Panjal an; dort bildet der Spiti River die Gebirgsgrenze.
Im Rahmen unserer Tour 2018 interessiert uns ein sehr kleiner Teil der Zanskar Range, nämlich die Stok-Gruppe. Diese ist durch die Flüsse Indus, Zanskar, Markha sowie den Pass Kongmaru La gut abgegrenzt. Dieser Gruppe schließt sich im Süden die Kang Yatze-Gruppe an, in der wir 2014 unterwegs waren.

Stok Kangri (6140 m)

Stok Kangri
Stok Kangri
Der höchste Berg der Gruppe ist (naheliegenderweise) der Stok Kangri, für den es diverse unterschiedliche Höhenangaben zwischen 6121 und 6153 m gibt. Meine GPS-Messung ergab 6136 m.
Die Besteigung erfolgt normalerweise vom Ausgangspunkt Stok (3650 m) über zwei Lager (Mankarmo 4380 m und Basislager 4980 m). Damit kommt man insgesamt auf vier Tage, denn den Abstieg vom Basislager nach Stok schafft man leicht an einem Tag. Für einen Sechstausender ist das ein recht überschaubarer Aufwand, und Stok ist von Leh aus per Auto oder Taxi in einer Stunde problemlos zu erreichen. Daher ist der Stok Kangri eine der beliebtesten Touren hier, Bergeinsamkeit findet man hier in der normalen Saison natürlich nicht vor.
Schwierigkeit T4 oder L.

Nachbarn des Stok Kangri

südliche Nachbarn
südliche Nachbarn

Nach Südosten hin hat der Stok Kangri diverse Nachbarn, die knapp an die 6000m-Grenze heranreichen und recht selten bestiegen werden. Ich habe sie auf der Landkarte mit eingezeichnet, obwohl wir sie nicht besucht haben:

  • Direkt südlich schließt sich ein eher sekundärer Gratbuckel an, der laut Openstreetmap (10 m Höhenlinien) etwa 5860 m hoch ist.
  • Südlich davon steht der Shuku Kangri (6000 m gemäß Olizane-Landkarte). Vermutlich kann man ihn vom Basislager aus erreichen, indem man dem Tal einfach folgt; er sieht aber deutlich steiler aus als der Stok Kangri. Eher eine etwas anspruchsvollere kombinierte Tour.
  • Die nächste Erhebung südlich ist die Pyramide, ihr Südgipfel ist auf der Olizane-Karte mit 5930 m eingezeichnet; auf dem Foto erkennt man gut eine kleine Pyramide. Auf der Openstreetmap erscheint allerdings der flache Nordgipfel höher als der Südgipfel. Beide dürften vom Stok Kangri Basislager ohne Schwierigkeiten erreichbar sein, es sieht nach einer etwas länglichen Gratwanderung aus.
  • Südlich der Pyramide steht der Golep Kangri (5950 m gemäß Olizane-Karte). Wahrscheinlich kann man ihn am einfachsten über die Pyramide erreichen, der Weg ist dann aber sehr lang.

Wetter

Das Wetter war im August 2018 in Ladakh die meiste Zeit recht instabil. An den meisten Tagen gab es mindestens einen Regenschauer oder ein Gewitter; ein Tag war sogar vollständig verregnet. Am Stok Kangri (ab 20.8.) gab es keine Niederschläge mehr, das entsprach eher unseren Wettervorstellungen von 2014.

Die morgendlichen Tiefsttemperaturen lagen bei etwa 8 bis 10°C. Auch auf 5700 m Höhe hatten wir auf dem Lasermo La-Trek nicht unter 4°. Eine Ausnahme bildet der letzte Trekkingtag, an dem es im Lager auf 4920 m leichten Frost gab.
Am Stok Kangri lagen die Morgentemperaturen in den Lagern bei 4° bis 10°. Auf der Gipfeletappe war es oben leicht frostig (-1°).

Höhenangaben

Für alle von uns besuchten Orte verwende ich meine eigenen GPS-Messdaten (Garmin etrex 30). Die angezeigte Positionsgenauigkeit betrug normalerweise 3 Meter; ich gehe von einer Höhengenauigkeit von besser als 10 Meter aus.

Agentur in Ladakh

Diese Reise haben wir - wie auch die Ladakh-Touren 2014 und 2015 - bei Gesar Travel gebucht, und zwar als individuell zusammengestelltes Komplettpaket ab und bis internationaler Flug Delhi. Die Begleitmannschaft hat sich sehr für unser Wohlergehen engagiert. Auch Änderungen am Plan waren kurzfristig möglich.

Abfallentsorgung im Gebirge

Müllhaufen im Stok Kangri Basecamp
Müllhaufen im Stok Kangri Basecamp:
"Cleanliness is next to happiness"
(Was zu beweisen wäre)

Die Entsorgung des Abfalls während des Trekkings stellt in Ladakh zunehmend ein Problem dar. Auf unseren bisher drei Reisen nach Ladakh hatten wir sehr wenig frequentierte und auch sehr beliebte Trekkingrouten kennengelernt:

  • Im Markha Valley 2014 (etwa 50 Trekker pro Tag) waren sowohl die Route wie auch die Campingplätze relativ sauber. Die Gegend ist Nationalpark.
  • Im Changthang 2015 (ca. 2 Trekker pro Tag) war kaum Müll anzutreffen, obwohl das Gebiet kein Nationalpark ist.
  • Am Lasermo 2018 (ca. 2-5 Trekker pro Tag) waren die Lagerplätze meist sauber, es gab aber auch unrühmliche Ausnahmen: Der Bach im südlichen Basislager war über die ganze Länge mit Plastikmüll "verziert". Entlang des Weges vom Lasermo La zum südlichen Basislager fand sich hinter einem Steinmäuerchen ein ganzer Müllhaufen.
  • Am Stok Kangri liegt in den Lagerplätzen Mankarmo und Basislager überall (mehr oder weniger flächendeckend) eine geringe Menge an Plastikmüll herum. Im Basislager gibt es zwei größere Müllhaufen am Rand, wo ein- bis zweimal am Tag Müll verbrannt wird (oder es zumindest versucht wird, denn Blechdosen verbrennen einfach nicht).

Unsere Agentur führt immer einen Müllsack mit, in dem aller Müll, der von uns unterwegs erzeugt wird, gesammelt wird. Er wird dann unten in Leh entsorgt oder verbrannt; das ist wahrscheinlich immer noch nicht die optimale Entsorgung, aber sicher besser, als Müll in den Bergen liegen zu lassen oder dort zu verbrennen. Viele andere Gruppen scheinen das nicht so zu halten, einige lassen ihren Müll einfach im Gelände zurück.
Die Mitnahme des Mülls sollte wohl im Nationalpark eigentlich verpflichtend sein (so hatte uns zumindest unser Guide Rigzin 2014 und 2015 informiert), aber solche Vorschriften machen nur Sinn, wenn sie auch kontrolliert werden. Andere Agenturen gehen offenbar mit ihrem Müll anders um.
Mit der Zunahme indischer Touristen scheint sich das Problem insofern zu verschärfen, als die Inder (nicht die Ladakhis) gegenüber Umweltthemen nicht besonders sensibilisiert sind. Vielleicht sind sie die Anwesenheit von Müll in der Umgebung auch aus ihrer Heimat so gewohnt, dass sie Verschmutzung als Normalzustand ansehen. Dass eine Berglandschaft, die bisher dieser Art von "Zivilisation" nicht ausgesetzt war, dadurch ihren Charakter und auch ihren Erholungswert verliert, muss sich wahrscheinlich erst herumsprechen.

Literatur


Hartmut Bielefeldt
Galleyenstrasse 19/2
D-88048 Friedrichshafen
© 2018 Hartmut Bielefeldt

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Letzte Änderung am 29. September 2018 durch Hartmut Bielefeldt