Eigentlich hatten wir das Bishorn im Programm, aber aus beruflichen Gründen mußten wir diese dreitägige Tour
durch etwas Kürzeres ersetzen. Also wird die Ausschreibung auf den Piz Palü abgeändert.
Die Strecke von der Bovalhütte ist ungünstiger als über die Diavolezza, denn bei letzterer sind die Tagesetappen für Samstag und Sonntag mit ca. 1000 Höhenmetern ungefähr gleich.
Schließlich müssen wir am Sonntag auch noch nach Hause fahren, und da kann es im September mit 1500 Höhenmetern schon knapp werden. (So viel zur "Rechtfertigung" ...)
Am Samstagmittag empfängt uns ein selten schlechtes Wetter an der Diavolezza-Talstation. Dauerregen und gerade mal ein paar Grad über Null, da ist
der geplante vierstündige Aufstieg zur Diavolezza (der natürlich viel besser für die Akklimatisation gewesen wäre) schnell der "degenerierten Variante" für SFr 18 pro Nase zum Opfer gefallen.
Am Nachmittag bleibt uns so noch viel Zeit, um endlich mal wieder intensiv Spaltenbergung zu üben.
Der nächste Morgen bringt noch nicht die angesagte Wetterbesserung. Die Querung auf dem Pfad zur
Fuorcla Trovat ist durch den in der Nacht gefallenen Schnee etwas rutschig, aber danach gibt es auf dem Gletscher erst mal kaum Probleme. Auf 3300 m, am oberen Rand des ersten Gletscherbruchs, kommt der Verkehr ins Stocken.
Einige Gruppen halten sich rechts, andere eher links; die linke Variante stellt sich
als die Gangbarere heraus, aber auch dort gibt es ein paar Meter ziemlich steiles Eis zu klettern und einige tiefe Löcher zu umgehen. Danach wird
es wieder einfacher. Die Höhe macht sich langsam bemerkbar, aber freundlicherweise bessert sich das Wetter jetzt merklich. Wir können sogar schon unser Ziel sehen.
3300 m - das Ziel taucht aus dem Nebel auf.
Um viertel vor zehn (vier Stunden nach unserem Aufbruch auf der Diavolezza) erreichen wir den Sattel am Gipfelgrat. Von hier aus geht es steil bergauf, oben etwas ausgesetzt, aber
ohne weitere technische Einlagen zum Ostgipfel (3882 m), der in einer halben Stunde erreicht ist.
Kurz vor dem Gipfel.
Blick vom Gipfelgrat nach unten.
Wie allen anderen Gruppen auch, genügt uns das für heute. Zum Hauptgipfel müßte man noch ein ganzes Stück
durch teils knietiefen Neuschnee spuren, und dazu hat irgendwie keiner so recht Lust. Die knapp zwanzig Meter Höhendifferenz sollen uns auch nicht stören.
Nach ausgiebiger Würdigung der Aussicht machen wir uns bald wieder auf den Abstieg; der Schnee wird schon bald matschig und stollt an den Steigeisen. Das Steilstück mit der schwierigen Stelle kostet auch im Abstieg Zeit, wir brauchen daher zwei Stunden vom Sattel bis zum Gletscherende, und von dort nochmals eine Stunde zur Diavolezza.
Auf dem Rückweg, im Gletscherbruch.
Piz Palü von der Diavolezza aus gesehen
Rast an der Diavolezza.
Dort folgt eine ausführliche Rast mit hervorragender Aussicht auf den Berg, dessen Gipfel wir noch vor ein paar Stunden bevölkert haben.
1 1/4 Stunden von der Diavolezza zur Talstation (durch meist ziemlich ödes Skipistengelände), und wir sind wieder am Auto.
05:35 Diavolezza (2974) 06:15 - 06:30 Fuorcla Trovat (2980) 08:35 - 08:40 Vadret Pers (3350) 09:45 - 10:00 Sattel bei P.3731 (3730) 10:30 - 10:50 Piz Palü Ostgipfel (3882) 11:20 - 11:30 Sattel bei P.3731 (3730) 13:30 - 13:35 Fuorcla Trovat (3350) 14:30 - 15:35 Diavolezza (2974) 16:50 Talstation Diavolezza (2085)
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Letzte Änderung am Freitag, 9. August 2002 durch Hartmut Bielefeldt