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Die höchsten Berge der Welt: Erläuterungen zu Liste und Karte
Diese Seite enthält Begriffserklärungen zur Liste der höchsten Berge, eine Beschreibung der Suchmethodik und einige statistische Angaben zu den 6000ern.
Erläuterungen zur Tabelle:
- Mit "P." angegebene Punkte sind als bezeichnete Punkte aus einer Landkarte übernommen. Mit "p." bezeichnete Punkte ergeben sich aus den Höhenlinien der Openstreetmap/CycleMap oder auch anderer Landkarten (20 oder 10 m Höhenlinien).
- "7000er/4000er.. je nach Kontinent" bedeutet:
- In Europa und Kaukasus: 4000er in den Alpen, 5000er im Kaukasus
- In Asien: Berge ab 6500 m
- In Afrika: 5000er
- In Nordamerika: Berge über 4267 m (14000 feet)
- In Südamerika: 6000er
- In Ozeanien und der Antarktis: 4000er
- Nebengipfel sind Berge, deren Schartenhöhe SH kleiner ist als etwa 30 bis 50 Meter, je nach Höhe. Genauer: (SH<50/1.41^(log2(8848/h), wenn h die Gipfelhöhe ist. (Vgl. thehighrisepages.de)
- Als eigenständige Berge zähle ich Gipfel mit einer Schartenhöhe über 500 Meter in den zentralasiatischen Hochgebirgen, 100 Meter sonst.
- * nach dem Bergnamen bedeutet, dass dieser Berg zwar in der offiziellen UIAA-4000er-Liste für die Alpen vorkommt, aber als eigenständiger 4000er dennoch nicht allgemein anerkannt ist (also nicht in der Liste von Blodig oder Goedeke vorkommt).
- * in der Spalte "Land" besagt, dass ich die Zugehörigkeit nicht definitiv bestimmen kann (z.B. mangels exakter Landkarte).
- Die Schartenhöhe ist ein Maß für die Selbstständigkeit eines Berges. Geht man gedanklich über die Verbindungsgrate zu einem höheren Nachbarberg, dann ist die Schartenhöhe die Höhendifferenz, die man dabei mindestens absteigen muss. Der Berg steht also um diese Höhe völlig frei.
- Als Kategorie habe ich in der Tabelle erwähnt, ob ein Berg höchster Gipfel eines Kontinents (1), eines Gebirges (2), einer Gebirgsgruppe (3) ist oder keine herausragende Stellung besitzt (4).
- Offen: Wo mir das bekannt ist, habe ich hier Informationen über Restriktionen angegeben: (1)=frei zugänglich, (2)=Genehmigung notwendig, (3)=Genehmigung notwendig, nur mit zugelassener Trekkingagentur (mit Ausnahmen), (4)=Genehmigung und Trekkingagentur notwendig, (5)=Expedition.
Wenn (0) erwähnt ist, habe ich keine entsprechenden Informationen - das heißt nicht notwendigerweise, dass der Berg nicht zugänglich wäre. Bei (-1) habe ich Informationen gefunden, dass der Berg nicht zugänglich ist.
- Vollständigkeit der Daten: Für gewisse Regionen konnte ich alle Berge über einer gewissen Höhe erfassen. Die Tabelle (bei Selektion "alle Berge") und die entsprechende Landkarte enthält mit ziemlicher Sicherheit:
- alle Berge über 6000 m überhaupt
- alle 6000er in Asien (das sind etwa 12000 Stück!)
zusätzlich alle 4000er im Altai und alle 3000er in Japan sowie alle Berge über 3000 m in Indonesien außer Neuguinea, 4000 m auf Neuguinea
- alle 4000er der USA, alle 3000er in Kanada und Alaska und alle 4000er in Mexico und 3000er im restlichen Mittelamerika
- alle 6000er in Südamerika und zusätzlich alle Berge über 4500 m in Ecuador, alle Berge über 4100 m in Kolumbien und Venezuela; 4000er zwischen 34°S und 38°S, 2500er südlich 38°S.
- alle 3000er der Alpen, einschließlich aller Viertausender nach der kompletten UIAA-Liste
- alle 3000er in den Pyrenäen und auf der iberischen Halbinsel
- alle 2000er der Hohen Tatra
- alle 2000er in Skandinavien
- alle 3000er Neuseelands und alle 2000er Australiens (Tasmanien: 1500 m)
- alle 4000er der Antarktis
Für Fehler in den verwendeten Landkarten kann ich natürlich keine Verantwortung übernehmen.
Die Zuordnung des Kaukasus ist nicht eindeutig. Die Grenze zwischen Europa und Asien wird häufig auf dem Kaukasus-Hauptkamm lokalisiert, klassischerweise zählt man den Kaukasus ganz zu Asien.
Ich habe den Kaukasus hier als eigenen "Kontinent" gezählt, so dass jeder (und niemand) mit dieser Einteilung glücklich wird.
Die Ergänzung aller 6000er
Die möglichst lückenlose Suche nach allen Gipfeln über 6000 m war relativ aufwändig, daher gebe ich hier mein Suchverfahren wieder:
- Zuerst habe ich auf der Openandromap auf dem Tablet (offline) alle Erhebungen in Asien gesucht, die über die 6000 m-Höhenlinie herausragen und von denen aus mindestens drei 20 m-Linien zum höchsten Sattel gekreuzt werden.
Damit ist sichergestellt, dass die Gipfel mindestens etwa 40 Meter Schartenhöhe haben. Auf Verdacht habe ich dieses Verfahren auch bei Gipfeln mit 5980 m angewandt.
- Dann habe ich die Koordinaten online mit Hilfe der Google Map oder der Openstreetmap(OSM Landscape) zusammen mit dem Google-Satellitenbild korrigiert:
- Wenn es ein vernünftiges Satellitenbild gibt, wähle ich den Punkt, der am ehesten nach Gipfel aussieht, zusammen mit entweder der Google oder der Openstreetmap - je nachdem, welche der beiden Karten besser zum dem Satellitenbild passt.
- Wenn es kein Satellitenbild gibt, verwende ich die augenscheinlich realistischere Landkarte.
- Die Google Map zeigt in China nur 100 m-Höhenlinien, daher habe ich mich dort weitestmöglich an die Openstreetmap gehalten.
- Sofern ich auf einer detaillieten Landkarte genauere Höhenangaben und/oder Namen finden konnte, habe ich diese übernommen, wenn sie mir plausibel erschienen.
- Die Ermittlung von Gipfelhöhen rein anhand der Höhenlinien unterschätzt die tatsächliche Gipfelhöhe erfahrungsgemäß um 40 bis 60 Meter. Dadurch kann bei diesem Verfahren nicht sichergestellt sein, dass ich alle 6000er gefunden habe.
Mit großer Sicherheit sind aber die Berge ab 6100 m Gipfelhöhe tatsächlich vollständig.
Die ganze Prozedur hat für die insgesamt in meiner Datenbank eingetragenen 14086 Gipfel etwas über ein Jahr gedauert. Im September 2017 waren endlich alle Berge über 6000 m in Asien komplett erfasst.
Gebirge und Gebirgsgruppen
Als Gebirge bezeichne ich größere abgeschlossene Einheiten, die sich begrifflich klar abgrenzen lassen, beispielsweise Alpen, Pyrenäen, Anden, Himalaya, Karakorum, Pamir, Tien Shan.
Gebirgsgruppen sind kleinere Einheiten, aus denen diese Gebirge zusammengesetzt sind, z.B. Allgäuer Alpen, Cordillera Blanca, Annapurna Himal.
Die Abgrenzungen zwischen einzelnen Gebirgen oder Gebirgsgruppen sind in einigen Regionen halbwegs definiert, in manchen ist die Zugehörigkeit aber sehr unklar.
- In den Alpen beziehe ich mit auf die Gebirgsgruppeneinteilung nach Pause 1992 bzw. Rother 1997, nachzulesen in Heft 39 der Wissenschaftlichen Alpenvereinshefte (DAV/ÖAV München 2004, ISBN 3-3937530-06-1)
- Online-Karten wie openstreetmap oder Google Maps geben zwar eine Vielzahl an einzelnen Punkten an, es gibt aber dort keine Landschafts- oder Regionsbezeichnungen. Für die Gebirgsnamen sind sie daher ungeeignet.
- In anderen Regionen versuche ich, eine möglichst logische orographische Ordnung zu finden. Basis dafür ist teilweise www.peakbagger.com und teilweise Wikipedia.
Für die regionale Grenzziehung nutze ich möglichst hochauflösende Karten: Gute geographische Abdeckung bieten die Karten der U.S. Army im Maßstab 1:250 000 oder die 1:1 000 000 International Map of The World (IMW),
die man z.B. in der Perry Castañeda Map Collection nachsehen kann. Diese Karten sind allerdings über 50 Jahre alt und für Details (z.B. einzelne Berge) völlig unbrauchbar.
- Im Pamir und Tien Shan, aber auch anderen Regionen Zentralasiens, nutze ich auch die Bezeichnungen auf den sowjetischen Karten, die es im Maßstab 1:200 000 oder 1:500 000 (teils auch bis hinunter zu 1:50 000) gibt.
- Für den östlichen Teil Tibets und die östlich angrenzenden chinesischen Regionen ist das großartige Buch von Tamotsu Nakamura die einzige verlässlich erscheinende Quelle, die man ohne Chinesischkenntnisse nutzen kann:
"East of the Himalaya. Alps of Tibet and Beyond Mountain Peak Maps", The Japanese Alpine Club 110th Anniversary Publication, 2016, ISBN 978-4-7795-0994-0
- Besonders in Tibet und den umgebenden Regionen sind auf den meisten Karten keine Gebirgsnamen angegeben, und es lassen sich auch keine Einzugsgebiete von Flüssen oder Seen klar zuordnen. Die einzigen Bezeichnungen dort waren auf der IMW 1:1 Mio zu finden, die Phonetik ist leider nach damaligem Standard und vermutlich auch mit reichlich Übertragungsfehlern. Diese Landkarten wurden ja aufgrund von Luftbildern erstellt, ohne das Gebiet überhaupt bereisen zu können.
- Die Abgrenzung zwischen Himalaya, Karakorum, Hindukusch, Pamir und Tien Shan sind relativ gut definiert. Wo die Grenzen dieser Gebirge gegenüber Kunlun oder Transhimalaya verlaufen, lässt sich bislang nicht klar sagen.
Überhaupt ist die Definition größerer Einheiten in diesem Gebiet zwangsweise willkürlich. Ich habe mich - auch aufgrund der Darstellbarkeit auf der Landkarte - entschlossen, vier Haupteinheiten gegeneinander abzugrenzen:
- Himalaya
- Karakorum, Hindukush
- Pamir, Tien Shan und dazu der östlich am Pamir anschließende Kunlun, den ich über den ganzen Bogen südlich der chinesischen Wüstengebiete fortgesetzt habe
- Tibet (d.h. Nord- und Zentraltibet) und Transhimalaya
Zu welchen Haupteinheiten man die Gebirge im restlichen Asien sinnvollerweise zusammenfasst, werde ich noch untersuchen.
- In Nordamerika gibt www.peakbagger.com eine detaillierte Gliederung.
Einige Zahlen
Je höher die Berge sind, umso weniger gibt es davon. Die Achttausender sind sehr übersichtlich, die Siebentausender sind einige Hundert (je nach Zählweise), und wieviele Sechstausender es gibt, war bisher überhaupt nicht klar umrissen.
Es hängt natürlich davon ab, welche Erhebungen man zählt; je weiter man sich in der Höhe abwärts bewegt, umso mehr Maulwurfshügel müsste man in den Hochebenen dazuzählen.
Für einen Eindruck von der Zahl der Erhebungen verwende ich drei mögliche Kriterien:
- Eigenständige Berge sind für Asien mit einer Schartenhöhe von mindestens 500 Metern definiert.
- Nicht eigenständige Berge haben geringere Schartenhöhe, heben sich aber von Nebengipfeln noch ab.
- Nebengipfel haben eine sehr geringe Schartenhöhe. Wenn der Berg an sich nicht hoch ist, genügt weniger Schartenhöhe für eine Unterscheidung als bei hohen Bergen. Ein Modell (thehighrisepages.de) verwendet einen logarithmischen Zusammenhang zwischen erforderlicher Schartenhöhe und Gipfelhöhe:
Punkte mit SH < 50/1.41^(log2(8848/h)) sind Nebengipfel. Das heißt, bei 3000 Meter genügen 29 Meter (etwa eine frühere Seillänge), bei 6000 Metern müssen es schon 41 Meter sein, und bei 8848 m müssen es 50 sein.
Die Nebengipfel kann man mit Hilfe von Landkarten mit 10 m oder 20 m Höhenlinien nicht verlässlich erkennen. Ich gehe davon aus, dass ich nahezu alles über 6000 m, was man "Berg" nennen kann und sich von Nebengipfeln abhebt, erfassen konnte.
Anzahl der Berge in meiner Liste:
Klasse | SH>500 | SH>100 | SH>40 | alle |
8000er | 14 | 14 | 14 | 14 |
7000er | 166 | 317 | 352 | 375 |
6500 - 6999 | 407 | 1106 | 1296 | 1342 |
6000 - 6499 | 1217 | 7380 | 10428 | 10922 |
Dabei ist die Verteilung der 6000er sehr ungleichmäßig. Das konnte man zwar erwarten, aber das Ausmaß hat mich etwas überrascht. Betrachtet man nur die 6000er ohne Nebengipfel, dann verteilen sie sich folgendermaßen auf die Gebirgsregionen:
Gebirge oder Gebirgsgruppe | Anzahl 6000-6999 m |
Hindukusch | 47 |
Karakorum | 1754 |
Pamir | 157 |
Tien Shan | 53 |
Kunlun | 2886 |
Transhimalaya, Zentraltibel | 2613 |
Himalaya | 3257 |
China östlich des Himalayas | 206 |
Nord- und Südamerika | 118 |
Besonders die große Zahl in Kunlun und Transhimalaya war mir vor der Recherche nicht klar. Allerdings hört man aus diesen Regionen auch alpinistisch kaum etwas, weil sie politisch wie auch infrastrukturell ziemlich schwer erreichbar sind.
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Letzte Änderung am 11. März 2022.
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