Mallorca 2015: Wanderungen02. - 16. Juni 2015Hartmut Bielefeldt, Claudia Bäumler und Nina Bielefeldt (jetzt 6 Jahre alt)
BerichtDienstag, 02.06.Anreise
Diesmal startet der Flug um 12:25 in Friedrichshafen. Im Flugzeug treffen wir eine von Ninas Erzieherinnen im Kindergarten; sie mach aber im Norden von Mallorca Urlaub.
Unser Mietwagen in Palma ist ein fabrikneuer Opel Corsa, Kilometerstand 7.
Ein ganz neues Auto bin ich noch nie gefahren. es riecht ein bisschen ungewohnt. Fährt sich aber ziemlich normal.
Gegen vier Uhr sind wir im Hotel. Das Wetter ist sonnig und warm - seltsam. Sonst hatten wir bei fast jedem Urlaub ein paar Tage richtiges Sauwetter, an das sich auch die ältesten Einwohner kaum erinnern konnten. Sollte das dieses Mal tatsächlich nicht so sein?
Mittwoch, 03.06.sa Bruta (280 m)Das Wetter haben wir ganz anders erwischt als letztes Jahr: Ideales Badewetter, zum Wandern ist es mit 30° Tageshöchsttemperatur ein bisschen zu warm. Heute gibt es einen ruhigen Tag am Pool, abgesehen von ein paar nachmittäglichen Abstechern auf die Bruta. Donnerstag, 04.06.Serra des Teixos (1260 m)Wandertag im Norden für alle drei (Claudia, Hartmut, Nina). Vom Cúber-Stausee geht es auf uns schon bekanntem Weg zum Coll des Coloms und weiter Richtung Massanella. Ninas Wanderlust ist eher mäßig, und es ist recht warm. Die Kletterei am Puig de Massanella wäre für sie zwar interessant, aber der lange Weg dorthin ist für heute offenbar zuviel. Also teilen wir uns auf und ändern das Ziel: Ich gehe flott zum Coll des Prat links der Massanella und steige von dort auf die Serra des Teixos (1260 m). Dieser Gipfel ist ähnlich unbedeutend wie der Puig d'en Galileu, sieht auf den letzten Metern aber immerhin ganz markant aus. Beim Abstieg treffe ich Nina und Claudia an der oberen Quelle bei ca. 1000 m wieder. Nina und ich wandern langsam weiter runter, während Claudia das Gipfelchen besucht. Um vier Uhr sind wir - nach sechs Wanderstunden - zurück am Auto.
Freitag, 05.06.Puig de Galatzó (1027 m) von SüdenClaudia und Nina gehen an den Strand, ich unternehme eine Wanderung mit relativ kurzer Anfahrt (18 km). Vom Parkplatz der Finca Galatzó (158 m) folge ich nicht dem Weg das Tal entlang, sondern gehe auf einem Fahrweg nach Nordosten. Auf 563 m zeigt ein kleiner Steinmann einen Pfad an, über den man problemlos den Südrücken erreicht. Auf dem Rücken ist der Weg manchmal nicht ganz leicht zu finden, aber die Richtung zum Gipfel ist klar. Am Gipfel (1027 m) bin ich um halb eins, zweieinhalb Stunden für knapp 900 Höhenmeter. Das Wetter ist sonnig und sehr warm, der Aufstieg war ziemlich schweißtreibend. Von den zwei Litern Limonade sind jetzt noch etwa 150 ml übrig. Für den Abstieg wähle ich den Normalweg auf der Nordseite, um in einer Schleife nach links wieder zurück zur Finca Galatzó zu kommen. Das ist leider mit einigen Gegensteigungen verbunden, und die lange flache Strecke talauswärts wird recht durstig. Insgesamt aber eine hübsche Rundtour. Während der ganzen fünfeinhalb Stunden sind mir nur zwei Wanderer begegnet. Auf den abendlichen Bruta-Ausflug habe ich heute irgendwie keine Lust, es geht also nur Claudia. Samstag, 06.06.Puig de Garrafa (462 m)Heute sind wir wieder zu dritt, denn der Puig de Garrafa bei Andratx ist auch für Nina abwechslungsreich genug. Außerdem verläuft der Anstieg meist durch Wald, im Schatten geht es sich recht angenehm. Nach anderthalb Stunden haben wir die 380 Höhenmeter bis zum Gipfel geschafft. Da wir vom letzten Jahr her wissen, dass der alternative Abstiegsweg eher schlechter ist, gehen wir denselben Weg wieder runter.
Nach dem Abendessen gehen wir mit Nina und Maya auf sa Bruta. Für die obersten paar Meter haben wir auch ein Seil dabei, das gibt dem Ganzen auch einen Geschmack von Abenteuer.
Sonntag, 07.06.Strand in PegueraDen Sonntag verbrinden wir am Strand von Peguera. Claudia war schon frühmorgens eine Runde bis zum Wachturm am Cap Andritxol gejoggt, ich unternehme mittags eine kleine Wanderung dorthin. Bei 30° genügen aber die sechs Kilometer für heute.
Montag, 08.06.Puig de n'Ali (1038 m)Heute wieder ein Berg: Im Kompass-Wanderführer haben wir einen 1000er gefunden, den wir noch nicht besucht hatten. Der Puig de n'Ali klingt interessant, der ganze obere Teil verläuft weglos durch die Felsen. Bis zum Sattel auf 625 m ist das Ganze problemlos zu finden, doch die Markierungen und Steinmännchen am Ende der Querung wollen sich nicht blicken lassen. Ich suche eine ganze Zeitlang herum, finde aber nichts. Was tun mit dem angebrochenen Tag? Mit Nina aufsteigen, ohne überhaupt die Markierung gefunden zu haben, ist ein bisschen riskant. Claudia steigt alleine zum Gipfel, ich beschäftige mich inzwischen am Köhlerplatz mit Nina. Nach 1 3/4 Stunden ist Claudia wieder da; Markierungen hat sie zwar nur ganz oben vorgefunden, das Gelände war aber an sich nicht schwierig, und der Gipfel war gut zu finden. Allerdings muss man in dem grobblockigen, karstigen Fels oft recht weite Schritte machen. Für Nina wäre es vermutlich sehr anstrengend geworden.
Dienstag, 09.06.Cap Andritxol - Caló d'en MonjoAnstatt wieder zum Strand von Peguera zu gehen, unternehmen wir mit Nina eine Wanderung zum Wachturm und weiter zum Cap Andritxol. Auf dem Rückweg gibt es eine lange Badepause an der Caló d'en Monjo.
Mittwoch, 10.06.Strand in PegueraImmer noch schönstes Wetter und 30 Grad. Strand in Peguera; anstatt größerer Wanderungen nur Cap Andritxol sowie abends für jeden (C,H) eine Bruta. Donnerstag, 11.06.Puig de n'Ali (1038 m)Eigentlich wollten wir den nördlichen Zugang zum Puig de ses Vignes erkunden, aber die Erkundung ist sehr schnell beendet. An der Finca Turixant de Dalt nördlich des Tunnels am Gorg Blau ist kein öffentlicher Durchgang zu erkennen, also muss man wohl am Rand des militärischen Sperrgebiets entlang aufsteigen wie im Kompass-Führer angegeben.
Wir wechseln zum Puig de n'Ali, aber Nina ist heute offenbar zu müde für irgendwelche Aktivitäten; nach der Abendshow gestern war es wohl doch etwas spät.
Claudia und Nina bleiben am schattigen Rastplatz "sa Coveta Negra", ich mache mich zügig auf den Weg. Den finde ich im Aufstieg am Gipfelhang zwar auch nicht, aber es geht
erstaunlich problemlos durch das plattige Gelände aufwärts. Praktisch alles ist Gehgelände, manchmal muss man in dem karstig ausgewaschenen, scharfkantigen Fels etwas balancieren oder auch von einer auf die andere Rippe tanzen. Bei einem dieser Tänze fällt mit das GPS herunter (war nicht richtig in der Halterung eingerastet): Zehn Minuten Bergungspause. Das halb-kopfüber-in-der-Felsritze-Balancieren ist anstrengend, aber am Ende erfolgreich. Wäre das Loch fünf Zentimeter tiefer gewesen, hätte ich mir ein neues kaufen können. Weiter geht's nach oben, am Gipfelaufbau zwei kurze Kletterstellen. Der Gipfel selbst sieht aus, als wäre er von irgendwelchen Riesen aus großen Felsen zusammengewürfelt worden. Unter drei Meter großen Blöcken kann man zur anderen Seite hindurchschauen - sehr vertrauenswürdige Statik.
Freitag, 12.06.Puig de Galatzó (1027 m) von NordenNina bleibt mit Maya im Hotel, wir machen uns zu dritt (Claudia, Hartmut, Dirk) an eine etwas längere Wanderung auf den südlichsten "1000er", den Puig de Galatzó. Pünktlich ist auch das Wetter eher wechselhaft, unser Aufstieg ist oft nebelverhangen. Von km 97 auf der MA-10 bis auf den Gipfel brauchen wir zwei Stunden; gerade als wir am Gipfel sind, wird es mit einem Regenschauer recht ungemütlich. Insgesamt 3:40 für Auf- und Abstieg, bei besserem Wetter hätte man sicher hier und da für die Aussicht noch etwas mehr Pause spendiert. Aber ohne Aussicht lohnt sich keine Pause... In Peguera ist das Wetter besser, wir gehen abends nach dem Abendessen noch zu viert (Claudia, Hartmut, Nina, Maya) auf die Bruta. Samstag, 13.06.Puig de Garrafa (462 m)
Heute zu fünft: Claudia, Hartmut, Nina, Dirk und Maya. Gleiche Route wie am letzten Samstag, durch das kleine schluchtartige Tal im Wald aufwärts. Für die Kinder sind genügend "schwierige" Felspassagen vorhanden, so brauchen wir auch dieses Mal nur anderthalb Stunden für 380 Höhenmeter. Nina und Maya entwickeln einen sehr speziellen Blick für Küchenschaben: Alle paar Meter findet man am Rand welche, meistens haben sie sich eingerollt. Wäre mir nie aufgefallen.
Sonntag, 14.06.Strand in PegueraAußer einer zügigen Bruta-Besteigung durch Dirk, Claudia und Hartmut vor dem Ballast des Abendessens ist das Programm eher erholsam: Strand in Peguera. Montag, 15.06.Ruhetag (Hotelpool und sa Bruta)Wieder ein ruhiger Tag, keine größere Wanderung mehr im Programm. Ich teste Laufkondition mit der "Standard-Runde" über Peguera Strand und Torre Andritxol (ca. 6.6 km) und bin mit dem Ergebnis zufrieden (0:49, einiges kann man auch nicht Laufen). Nachmittags für jeden noch eine Bruta. Dienstag, 16.06.RückreiseDie Rückreise verläuft diesmal ganz problemlos. Mietwagen abgeben, einchecken, genügend Zeit bis zum (nahezu pünktlichen) Abflug. Gut erholt kommen wir nach Hause. Hinweise![]() Übersichtskarte Mallorca Flug, HotelWir haben das gleiche Hotel gewählt wie letztes Jahr (Club Europa in Peguera). Besonders der kleine Hügel sa Bruta direkt oberhalb des Hotels hatte es uns angetan, denn er bietet einen kurzen sportlichen Abendausflug, den wir diesmal fast jeden Tag unternommen haben. Hinweise zu den WanderungenDie Touren sa Bruta, Cap Andritxol, Galatzó (Nord), Garrafa sind bereits im Reisebericht Mallorca 2014 beschrieben. Hier folgen nur Beschreibungen der neuen Touren 2015. Puig de Galatzó (1027 m) von Süden1028 Höhenmeter, hin und zurück (Rundtour) 17 km; T3/EB
Die Route ist nur auf der Karte Tramuntana-Süd zu erkennen, die Kompass-Karte ist hier nicht sehr ergiebig.
Vom Parkplatz der Finca Galatzó nehme ich gleich den rechten Weg und komme über eine kleine Anhöhe in das Tal des Ratxo. Linkshaltend auf Fahrweg aufsteigend (ziemlich unübersichtliches Zickzack) erreicht man auf 563 m (Steinmännchen) die Abzweigung eines kleinen Pfads nach links. Bis hierher hatte es ausgesehen, als hätte die Felswand keinerlei Schwachstelle, doch von hier erkennt man eine sehr ausgeprägte Bresche im Grat. Der Pfad führt dorthin. Ab dort ist der genaue Weg nicht ganz klar zu ersehen, aber die generelle Richtung nach Norden aufwärts am Rücken ist klar. So gelangt man auf einen Gratbuckel auf ca. 850 m. Hier etwas rechts des Grats einige Meter absteigend an den Fuß des Gipfelaufschwungs. Man hält sich linksseitig nahe des Grats, bis man problemlos in eine Mulde rechts des Grats hinüberqueren kann und dort bis zum Gipfel aufsteigen kann. Schwierigkeit: ein paar Stellen geringfügig ausgesetzt, ein paar Mal die Hände zu Hilfe nehmen.
Unser eigener Track im gpx-Format Puig de n'Ali (1038 m)700 Höhenmeter, hin und zurück 6.4 km. T3/EBSiehe [Kompass]R.45. Vom Rastplatz sa Coveta Negra (km 10 auf der Straße von Inca nach Lluc) folgt man dem breiten Wanderweg zu einer Abzweigung nach links. Dieser folgend, erreicht man einen Köhlerplatz; danach Wegspuren und Steinmännchen folgend zum Sattel auf 625 m. Dort hatten wir beim ersten Mal die Route verloren; wir fanden nach etwas mühsamer Querung (Durchstieg eines kleinen Quertals) gute und bequeme Felsterrassen für den Aufstieg, die keinerlei Schwierigkeiten boten. Die eigentlich vorgesehene Route fand ich erst im Abstieg. Gegenüber meiner Aufstiegsroute erschien sie mir etwas schwieriger, weil in diesem Bereich die Felsen stärker erodiert sind. Das unterste Stück ist sehr steil; man kann es links (im Sinn des Aufstiegs) umgehen, das ist aber so nicht markiert. Nach 20 Höhenmetern muss man sich beim Aufstieg dann wieder rechts halten, um auf die Markierungen zu treffen. Tatsächlich muss man vom Köhlerplatz aus ziemlich genau 200 Streckenmeter geradeaus (ohne Höhenverlust) gehen, um bei dem Aufschwung, auf den man dann fast mit der Nase draufstößt, die Markierungen zu erkennen. Unsere Querungen auf der Suche waren deutlich zu weit. Unser eigener Track im gpx-Format Serra des Teixos (1260 m)600 Höhenmeter, 16 km, T3/EBDie Serra des Teixos ist ein relativ unbedeutender Höhenzug westlich der Massanella. Vom Coll des Prat kann man sie in gut 10 Minuten erreichen. Wir haben den Coll des Prat vom Cúber-Stausee über den Coll des Coloms erreicht, was vermutlich die schnellste Variante sein dürfe. Oben ein paar Meter etwas exponiertes Gelände, stellenweise die Hände zu Hilfe nehmen. Bis zum Coll des Prat keine Schwierigkeiten (T2). Strände
Literatur
© 2015 Hartmut Bielefeldt
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