Olymp10 Tage Ferien an der olympischen Riviera (Griechenland)
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Kurzzusammenfassung - Touren | ||||||
Datum | Tour | max. Höhe (m) | Strecke (km) | Höhenmeter | Zeit gesamt | |
28.9. | Prionia | 1240 | 3.4 | 190 | 1:40 | |
29.9. | Olymp: Mytikas, Skala, Skolio, Antonios, Ilias | 2919 | 26.5 | 2705 | 11:10 | |
1.10. | Meteora | 580 | 7.9 | 330 | 3:30 | |
2.10. | Golna (Litochoro) | 1032 | 14.7 | 1074 | 6:05 | |
4.10. | Prionia: Enipeas | 1080 | 10.8 | 820 | 5:45 |
Diesmal fliegen wir von Stuttgart aus, was den Tag natürlich etwas länger macht. Aufstehen um vier, um halb sieben sind wir in Flughafennähe und parken das Auto bei einer Verwandten. Mit dem Bus zum Flughafen, dann das übliche Procedere mit Einchecken, Warten, Sicherheitskontrolle, Warten
.... Der Flug ist pünktlich, aber sehr spartanisch: Bei Germanwings gibt es ohne Aufpreis nicht mal was zu Trinken. Zum Glück sind es nur knapp zwei Stunden Flugzeit bis Thessaloniki.
Bis wir schließlich im Hotel sind, ist es kurz nach vier - jetzt sind wir schon dreizehn Stunden auf den Beinen.
Das Hotel liegt etwas außerhalb des Ortes Paralia, zum Strand sind es zweihundert Meter.
Am Hotelstrand, hinten der Olymp |
Das Wetter ist schön und warm, wir unternehmen erst mal nichts, außer das noch angenehm warme Meer zu genießen.
Mit dem mittags geholten Mietwagen fahren wir hoch zum Olymp nach Prionia (1090 m) und unternehmen dort zur Orientierung eine kurze Wanderung ein Stückchen auf dem Weg zur Hütte "A". Einige Quellwolken verbergen die hohen Gipfel, abgesehen davon ist das Wetter perfekt.
Wenn der Wetterbericht Recht hat, wird das nicht mehr lange so bleiben: Am Wochenanfang soll russische Kaltluft bis nach Griechenland vorstoßen und einen drastischen Temperatursturz verursachen. Wenn man also den Olymp noch versuchen will, muss es bald sein.
bei Prionia |
Claudia und Nina machen sich heute einen schönen Tag am Strand. Ich stehe um vier Uhr auf, fahre nach Prionia und starte dort um 5:20 mit der Stirnlampe in Richtung Olymp. Kurz vor der Hütte "A" wird es hell, die Sonne geht an einem wolkenlosem Himmel auf. Nach zwei Stunden ist auch Zeit für eine kurze Pause. Von der Hütte aus brechen mehrere größere Gruppen in Richtung Gipfel auf, die meisten mit kaum oder gar keinem Gepäck (außer einer Wasserflasche in der Hand). Alles Griechen, damit ist das Reiseführer-Vorurteil vom wanderfaulen Griechen widerlegt.
Sonnenaufgang; links die Hütte "A". |
Über dem großen Schuttkar steht der Mytikas |
Weiter nördlich geht es zum Plateau der Musen |
Der Weg führt jedoch nach links |
Recht schnell verschwinden nun die Bäume, und die Landschaft wird karg und steinig. Auf 2480 m steht eine Infotafel mit Landkarte, es gibt etwas Verwirrung, weil viele dem Zonaria-Weg in die Querung folgen. Auf dem E4 komme ich durch eine eintönige Schutthalde bald auf der Skala (2866 m) an. Zum Mytikas geht es direkt am Gipfel eine kleine Rinne hinab, dann quert man auf mehr oder weniger ausgeprägten Bändern bis unter die große konkave Felsflucht des Mytikas. Nach einer kurzen bauchigen Felsplatte geht es einfacher weiter hoch zum Grat - aber das ist noch nicht der Gipfel. Ein kurzes Fixseil leitet einige Meter hinunter, erst danach ist der Weg frei. Um 10 Uhr bin ich auf dem Mytikas, 2919 m.
Kurz vor der Skala. Die "Berge" vom letzten Bild sind nur Felsabsätze. |
Aghios Antonios |
Skala: Blick zum Mytikas |
Der Weg ist sehr gut markiert | |
Mytikas (2919) |
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Stefani |
Man sieht, dass der Skolio fast gleich hoch ist |
Eine kurze seilgesicherte Stelle |
Rückweg zur Skala |
Das Meer ist von Wolken verdeckt, im Landesinneren ist es dunstig. Eine Vierergruppe Griechen/Bulgaren ist gerade angekommen, kurz danach kommen auch einige deutsche Touristen vom anderen Zustieg her auf den Gipfel. Der Rückweg zur Skala dauert fast gleich lang wie der Aufstieg. Immerhin habe ich bis jetzt fast 2000 Höhenmeter gemacht, da muss man ein bisschen vorsichtig sein.
Von der Skala zum Skolio (2911 m) ist es nur eine Viertelstunde. Der Blick auf die felsigen Gipfel Stefani und Mytikas ist beeindruckend, besonders mit dem riesigen Kar auf der Nordseite darunter. Ich verlasse den Grat nach Süden; die Gegend ist gleich viel weniger schroff. Eine sanfte Hochebene mit herausragenden Hügeln, erinnert ein wenig an die Puna in Südamerika. Der nächste Hügel ist P.2809, ein namenloser Höhenlinienkringel. Eine Gämse wundert sich über den Besuch, die meisten Wanderer gehen wohl direkt zurück zur Hütte "A", so dass hier kaum jemand vorbeikommt. Ich gehe weiter und bin kurz darauf auf dem Gipfel Aghios Antonios (2815 m), auf dem auch eine Hütte steht. Wenn man sich über die wackelige Leiter im Inneren ins Obergeschoss gearbeitet hat, findet man dort sogar einen ganz annehmbaren Winterraum.
Skala: Weiter geht's zum Skolio |
Touba, Profitis Ilias, Stefani (,Mytikas) |
Mytikas, Skala |
Der Weiterweg zum Aghios Antonios |
Der "Gipfel" des Aghios Antonios |
Runter auf direktem Wege auf den Wanderweg E4 zu, in der Ebene auf 2600 m begegnen mir noch mehrere Gämsen. Jetzt ist es halb eins. Noch rübergehen zu den Musen? Die Beine beklagen sich noch nicht, also wähle ich den "Zonaria"-Weg, der unterhalb von Skala, Mytikas und Stefani durch das Schutt- und Felskar führt. Sehr eindrucksvolle Gegend, der Weg ist unproblematisch, dauert aber doch länger als erwartet. Nach einigen Gegensteigungen bin ich erst fast eine Stunde später an der Hütte SEO auf 2690 m, zwischen Touba und Profitis Ilias. Ich entscheide mich für den Profitis Ilias, bin um 13:45 auf dem Gipfel (2788 m). Der kleine Steinbau auf dem Gipfel entpuppt sich als die höchstgelegene Kirche in Südosteuropa.
Zurück aufs Plateau; Musen küssen mich keine, stattdessen weht ein kalter Wind auf dem kargen Plateau. Vorbei an der Hütte "C" steige ich auf der unteren Querung zur Hütte "A" ab. Der Weg erweist sich als überhaupt nicht vergleichbar mit dem guten Wanderweg der oberen Querung. Viele steile, felsige oder erdige Passagen erfordern vorsichtiges Gehen. Da ist nichts mit der guten halben Stunde, die ich mir für die 600 Höhenmeter Abstieg zurechtgelegt hatte. Am Ende ist es fast eine Stunde. Kurze Rast an der Hütte, dann folgt die letzte Etappe. Bis 1600 m geht es noch ganz ordentlich, aber diese letzten 500 Höhenmeter wollen einfach nicht zu Ende gehen. Schließlich bin ich um 16:30 zurück in Prionia, 11 Stunden nach dem Aufbruch im Dunkeln. Fünf der sechs höchsten Olymp-Gipfel bestiegen, das waren 2705 Höhenmeter und voraussichtlich ein beachtlicher Muskelkater für die nächsten Tage.
Die untere Querung zur Hütte A |
steiles Gelände |
Wieder an der Hütte A |
Irgendwo da oben verläuft der Querweg |
Ab heute ist schlechteres Wetter angesagt. Vormittags ist es noch ganz anständig, so dass man noch ein paar Stunden am Strand verbringen kann. Im Lauf des Tages zieht es sich aber zu, abends gibt es erst ein wenig Regen, während des Abendessens dann ein kräftiges Gewitter mit Sturm.
Es ist teilweise bedeckt, sieht aber so schlecht nicht aus. Wir fahren mit dem Auto nach Meteora (190 km) und wandern dort ein paar Stunden durch die bizarre Sandsteinlandschaft. Die Klöster Nikolaos Anapafsas und Megalo Meteora sind heute geschlossen, so besuchen wir nur Varlaam.
Die charakteristisch geformten Felsen und die darauf erbauten Klöster sind einmalig. Die Lage direkt auf senkrechten Felstürmen - früher oft nur per Seilwinde erreichbar - war für Einsiedler und Meditierende sicher ideal. Für wirkliche Abgeschiedenheit ist die Dichte der Klöster allerdings etwas hoch: Manche liegen nicht mal 200 Meter auseinander (auf unterschiedlichen Felsen).
Auf dem Rückweg von Ipapanti zum Parkplatz führt uns der Weg nah an einem Schafpferch vorbei, der von einer Horde frei laufender Hunde bewacht wird. Obwohl wir deutlich Abstand zum den Schafen halten, sind die Hunde ausgesprochen aggressiv, es ist auch kein Mensch vor Ort, der sie vielleicht zurückgerufen hätte.
Seit unseren Reisen nach Ecuador und Peru wissen wir, dass man mit Steinen in der Hand, die gegebenenfalls auch geworfen werden, die Oberhand über eine solche kläffende Meute behalten kann.
Einige aus der Meute wagen sich trotzdem ziemlich nah heran und versuchen auch zu beißen. Mit kleinem Kind ist das nicht unbedingt eine angenehme Situation.
Varlaam |
Megalo Meteora |
Die Seilwinde in Varlaam |
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Ipapanti (auch geschlossen) |
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Auf der Rückfahrt eine kurze Besichtigung einer Burg, aber nur von außen - denn sie ist schon geschlossen. Das Innere von Platamon schauen wir uns dann übermorgen an.
Platamon und die Vorberge des Olymps |
Wolkiges Wetter, wenig Sonne, nicht strandgeeignet. Wir fahren nach Litochoro und wandern dort auf einen kleinen Vorbuckel des Olymp, den (die?das?) Golna (1032 m). Im Gipfelbereich stimmt die Karte nicht, so dass wir ein wenig nach dem richtigen Weiterweg suchen müssen.
Nachdem er wieder gefunden ist, quert er über eine längere Strecke absteigend ins Tal hinein, mal steiler, mal fast waagrecht.
Nina rennt am kurzen Seil voraus, die Schäden halten sich meist in Grenzen. Nur einmal fallen Claudia und Nina beim Abfangen eines Sturzes irgendwie ineinander und liegen beide am bergseitigen Wegrand. Nur die Brille ist verbogen. Ab jetzt geht es vorsichtiger weiter.
Bei ca. 600 Metern Höhe trifft der Weg auf den E4, der die Schlucht von Prionia nach Litochoro durchquert.
Wir wenden uns talabwärts, aber das heißt noch nicht wirklich bergab. Immer wieder geht es in der Flanke wieder bergauf, wenn die Schlucht zu steil für einen Weg ist. So kommen bis Litochoro fast 300 zusätzliche Höhenmeter zusammen.
Nina wandert heute recht viel selber bergab, aber in der Schlucht geht es in der Kraxe dann doch besser vorwärts.
Weiter kühles und nicht so richtig sonniges Wetter.
Auf der Rückfahrt von Meteora vorgestern hatten wir an der Küste eine eindrucksvolle Burganlage gesehen, aber sie war schon geschlossen.
Heute fahren wir morgens zur Burg Platamon und besichtigen die ursprünglich byzantinische Anlage aus dem 6.-10. Jahrhundert.
Platamon |
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Am Nachmittag widmen wir uns der antiken Stadt Dion etwas nördlich von Litochoron. Im archäologischen Park sehen wir uns die Reste diverser Tempel, Theater und Häuser an, die meist aus der Zeit zwischen 400 v. Chr. und 300 n. Chr. stammen - insbesondere aus der Zeit Alexanders des Großen.
Isis-Tempel |
Im Theater kann man gut Verstecken spielen |
Mosaik in der ehemaligen Stadt |
Straße in der Stadt |
Jetzt ist das Wetter wieder besser |
Nur der Olymp links trägt noch eine große Wolke |
Das Wetter ist wieder gut, aber sehr kalt. Wir fahren nach Prionia; Claudia hat die Gipfel als Ziel, ich wandere mit Nina die Enipeas-Schlucht bis zum Abzweig des Weges zum Golna hinunter. Gleich bei der Holzbrücke bei Prionia die erste Überraschung: Das Holz ist spiegelglatt, denn es hat leichten Frost. Gut, dass die Brücke ein solides Geländer hat, an dem man sich hinüberhangeln kann. Bis zum Kloster Aghios Dionysios sind Nina und ich anderthalb Stunden unterwegs. Das Kloster wurde im 2. Weltkrieg zerstört und wird nun wieder restauriert. Unterhalb des Klosters liegt eine Höhle am Weg, in der sich die kleine Höhlenkirche des Hl. Dionysios und eine Quelle befindet.
Bis zum Golna-Abzweig geht es noch eine Dreiviertelstunde und fast 200 Höhenmeter hinunter (plus 100 HM Gegensteigungen). Jetzt kennen wir den ganzen Weg, wir machen uns auf den Rückweg. Nina sitzt jetzt lieber in der Kraxe. Kurz nach drei Uhr nachmittags sind wir zurück in Prionia, wir waren fast sechs Stunden unterwegs. Dabei gab es aber einige Pausen, und sowohl das Selber Laufen einer Viereinhalbjährigen wie auch das Getragenwerden der entsprechenden 16 kg (plus Ausrüstung und Verpflegung) ergibt natürlich keine repräsentativen Wanderzeiten.
Claudia musste ihren Gipfelversuch leider wegen ihrer Erkältung an der Hütte "A" abbrechen. Es ist heute oben ziemlich kalt und windig; Nina und ich sind ja schon unten im Tal auf unter 1000 Metern den ganzen Abstieg mit Mütze gegangen.
Auf 2000m ist noch etwas Schnee geblieben. |
Wir geben das Auto wieder ab und verbringen einen ruhigen Tag im und ums Hotel herum. Es gibt wieder mehr Sonne, aber die Luft ist kalt, nur etwa 15°. Zum Baden reicht es also nicht, aber mit Herumsandeln am Strand kann man sich auch ein paar Stunden beschäftigen.
Abschiedsblick vom Strand zum Olymp Klar zu erkennen Mytikas, Stefani und Ilias. |
Um 6:15 holt uns der Bus, gegen acht Uhr sind wir in Thessaloniki und treffen ein riesiges Chaos aus Warteschlangen an. Eine Besonderheit hier ist, dass das Fluggepäck am Schalter nur gewogen wird und man es dann selbst zu einem anderen Schalter bringen muss, wo es dann verladen wird. Da gerade viel los ist, ist die ganze Halle voll Menschen, und keiner weiß so recht, wer sich gerade wo anstellt. Das klärt sich aber bald; außerdem haben wir sowieso noch genügend Zeit, weil unser Flug fast zwei Stunden Verspätung hat. Abgesehen davon verläuft der Rückflug normal. Inzwischen wissen wir ja, dass wir uns vor dem Abflug noch verpflegen sollten. Bei Getränken ist das zwar durch die Sicherheitskontrolle erst mal unmöglich, aber auch im Flughafen kann man zu moderaten Preisen noch was kaufen.
Wieder in Stuttgart, eine halbe Stunde Busfahrt, Auto holen, zwei Stunden Schmuddelwetter nach Hause.
Die Reise war pauschal gebucht bei opodo (Flug, Hotel mit Halbpension). Wir waren im Hotel Mediterranean Princess bei Paralía (****), in der Nähe von Katerini (ca. 70 km von Thessaloniki entfernt). Das Hotel hat einen Pool und einen eigenen Strandabschnitt (ca. 200 m entfernt). Wenn man mehr als nur hier baden möchte, dürfte ein Mietwagen unerlässlich sein: Bis Ende September gibt es noch alle zwei Stunden einen Bus nach Katerini, ab Oktober sind es nur noch drei am Tag. Und wie man von Katerini z.B. zum Olymp kommt, ist noch eine ganz andere Geschichte (die wir aber nicht selber ausprobiert haben, da wir einen Mietwagen hatten).
Der Mietwagen (Sixt) kostete ca. 200 Euro für eine Woche. Wir hatten ihn im Internet reserviert, dort war das Hotel Mediterrean Village (3 km nördlich) als Mietstation angegeben.
Man kann auch direkt im Hotel ein Auto mieten (auch bei Sixt), das macht preislich anscheinend nicht viel aus.
Die Straßen sind meist ganz ordentlich, kleinere Straßen sind öfters etwas uneben. Innerorts ist es oft eng, da fahren alle zwar vorsichtig, aber nicht gerade voraussehbar.
Die Benutzung des Blinkers ist ziemlich unüblich.
Außerorts, besonders auf Überlandstraßen, gibt es häufig relativ niedrige Geschwindigkeitsbegrenzungen, die über lange Strecken ohne ersichtlichen Grund bestehen bleiben (oder es fehlt das Aufhebungsschild).
Das interessiert offensichtlich keinen Griechen, die Einheimischen fahren dort meist deutlich mehr als 20 zu viel.
Auch Stoppschilder scheinen für Griechen nicht vorhanden zu sein. Oft gibt es außerorts einzelne Ampeln: Hier sollte man wohl besser nicht zu früh anhalten. Auf einer
glücklicherweise mehrspurigen Straße hielt ich bei dunkelgelb bereits an, zwei Sekunden danach (bereits deutlich rot) schoss auf der Spur links von mir noch ein Lastwagen über die Kreuzung.
Gut, dass zufällig niemand von der Seite her schon losgefahren war.
Die Autobahnen, soweit wir sie benutzt hatten, waren in sehr gutem Zustand, häufig sechsspurig. An wohl strategisch günstig positionierten Mautstationen werden Autobahngebühren erhoben, ca. 1-2 Euro pro Teilstück. Von Katerini bis Larissa (ca. 80 km) waren es 5.40 Euro.
Die Beschilderung ist freundlicherweise nahezu überall zweisprachig, so dass man recht selten wirklich das griechische Alphabet braucht.
In den höhergelegenen Gebieten am Olymp, aber auch in den bewaldeten Gebieten, ist kein Weidegebiet für Schafe. Daher trifft man dort auch keine Wachhunde an. Nach unserer Begegnung in Meteora (s.o.) würde ich in anderen Gegenden aber zur Vorsicht raten: Wenn kein Mensch in Sicht ist, der die Hunde zurechtweisen könnte, dann mittelgroße Steine in die Hände nehmen und den Hunden mit Bewerfen drohen; wenn sie zu nah kommen, ein paar Steine auf sie werfen. Dabei möglichst geradlinig aus ihrem Revier zu entkommen versuchen.
Der Olymp ist ein Bergmassiv mit einer Ausdehnung von ca. 20 km x 30 km. Der eigentliche Hochgebirgsteil (oberhalb von 2000 Metern) ist etwa 10 km x 15 km groß; er gliedert sich in eine weite Hochebene im Süden mit sanften Gipfeln und eine kleinere Hochebene im Norden (das Plateau der Musen). Die beiden Plateaus sind durch einen Grat verbunden, der die höchsten Gipfel trägt - Mytikas (2919 m) und Stefani (2909 m) sowie die unauffällige Skala (2866 m). Mytikas und Stefani erheben sich als Felsbastionen über einem steilen Schuttkar im Osten, durch das ein Verbindungsweg zwischen den beiden Hochebenen führt. Westlich der Skala liegt der Skolio (2911 m), der von Süden und Osten her ein einfacher Wandergipfel ist. Im Nordwesten, im Inneren des von Skolio, Skala, Mytikas und Stefani gebildeten Hufeisens, befindet sich ein sehr steiles und felsiges Kar, aus dem keine einfachen Routen auf die Gipfel führen.
Das Olymp-Massiv hat 20 Gipfel über 2400 Meter [1], der Höhe nach:
1. | Mytikas | 2919 m | 2. | Skolio | 2911 m | 3. | Stefani | 2909 m |
4. | Skala | 2866 m | 5. | Aghios Antonios | 2815 m | 6. | Profitis Ilias | 2787 m |
7. | Touba | 2785 m | 8. | Christakis | 2706 m | 9. | Kalogheros | 2701 m |
10. | Frangou Aloni | 2677 m | 11. | Paghos | 2676 m | 12. | Metamorfosi | 2622 m |
13. | Kakavarakas | 2618 m | 14. | Tripes | 2607 m | 15. | Chodza | 2600 m |
16. | Terpsithea | 2589 m | 17. | Skourta | 2475 m | 18. | Flambouro | 2473 m |
19. | Enea Pirgi | 2420 m | 20. | Kitros | 2416 m |
Der touristisch wichtigste Ort am Olymp ist Litochoro (290 m) auf der Ostseite zum Meer hin gelegen.
Von dort kann man entweder in 4-5 Stunden auf dem Wanderweg E4 durch die Schlucht des Flusses Enipeas nach Prionia (1080 m) wandern, oder man kann auch auf einer 17 km langen Straße mit dem Auto dorthin fahren.
Die Wanderung durch die Schlucht hat zwar netto nur 800 Höhenmeter, dazu kommen aber etwa 500 Höhenmeter an Gegensteigungen. Der Weg ist ein normaler Wanderweg (T2) mit kurzen schlechteren Passagen; es geht neben dem Weg öfters steil zum Fluss hinunter, so dass ich Nina immer am kurzen Seil hatte, wenn sie selbst gelaufen ist.
Eine Wegbeschreibung findet sich in [3]. Wir haben den Weg quasi in zwei Etappen gemacht: bei der Golna-Tour von 600 m bis nach Litochoro abwärts, und zwei Tage später von Prionia bis zum Abzweig des Golna-Weges und wieder zurück nach Prionia. Die Golna-Abzweigung liegt etwas auf der Hälfte der Strecke, von Litochoro bis dorthin sind es netto 310 Höhenmeter plus 290 Meter Gegensteigung.
Die obere Hälfte umfasst 480 Höhenmeter plus 170 Meter Gegensteigung.
Es sind übrigens 8 Brücken, von unten gesehen die erste führt oberhalb des Golna-Abzweigs über einen Seitenbach. Dann kommen vier Brücken bis zur Höhle und eine kurz vor dem Kloster. Kurz vor Prionia wechselt der Weg noch zweimal die Flussseite.
Der E4 ist mit Schildern markiert.
Der im Text beschriebene Weg von Litochoro über den Golna-Gipfel in die Enipeas-Schlucht beginnt oberhalb Litochoro am Straßenabzweig Profitis Ilias / Aghios Ioannis. Hier geht es einfach geradeaus hoch, wobei wir uns durch einen breiteren Weg zu einem Umweg verleiten ließen. Wenn man ihn mal korrekt gefunden hat, ist der Weg mit pinkfarbenen Dreiecken markiert, allerdings nur in dieser Richtung; in der Gegenrichtung sieht man die Markierungen nicht. Am Golna kann man rechts um das Gipfelchen herumgehen (den Markierungen folgend) oder auf schlechtem Pfad zum Gipfel gehen; dann muss man aber ein Stück zurück, um den markierten Weg zu erreichen. Der Gipfel liegt weiter südlich, als er auf der Karte [1] abgebildet ist.
Gipfelanstieg
Der direkteste Anstieg auf den Olymp folgt von Prionia aus dem E4 zur Hütte "A" auf 2050 m, ca. 2 1/2 Stunden. Von dort gelangt man, weiter auf dem E4, in 2 1/2 Stunden auf die Skala, das ist der ziemlich unwichtige Mittelgipfel.
Folgt man nun weiter dem E4, dann ist man in einer Viertelstunde auf dem Skolio (2911 m) - der zweithöchste Gipfel des Olymp, und der höchste mit Wanderweg.
Zum Hauptgipfel Mytikas muss man vom Gipfel der Skala ca. 60 m absteigen und durch recht ausgesetzte Fels- und Schotterhalden aufsteigend queren. Die Route ist gelb/rot markiert, sie weist ein paar Kletterstellen im I. Grad auf (Schweizer Wanderskala T4), ca. 45 Minuten. Das Gelände ist schuttig (ähnlich wie bei uns Widderstein oder Braunarlspitze Südseite); von Zeit zu Zeit finden sich an den solideren und steileren Stellen ein paar Haken. Sicherung über die ganze Route ist aber nicht möglich und auch normalerweise nicht nötig.
Zurück auf dem gleichen Weg.
Weitere Wege auf die Hauptgipfel
Vom E4 zweigen zwei Querungen ab, die durch die riesigen steilen Fels- und Schutthalden unterhalb von Skala/Mytikas/Stefani zum Plateau der Musen führen. Die obere Querung ("Zonaria") beginnt bei 2480 m, führt schnell aufwärts und quert dann kaum ansteigend bis auf 2700 m an der östlichen Ecke des Stefani.
Von dort geht es eben am Touba vorbei zur Hütte SEO und zum Profitis Ilias.
Von diesem Weg führt eine Route aufwärts zum Mytikas, die den Umweg über die Skala vermeidet. Diese Route verläuft aber mehr oder weniger in der Falllinie aufwärts, ist daher steinschlaggefährteter als die Querung von der Skala. Außerdem ist sie etwas schwieriger. Sie ist auch rot/gelb markiert.
Ein Stück weiter nördlich zweigt die Route zum Stefani ab, die blau/gelb markiert ist. Sie ist erst ähnlich wie die auf den Mytikas (I/T4); zwischen dem Vorgipfel und Hauptgipfel des Stefani ist ein kurzes ausgesetztes Stück II zu klettern, das ohne Sicherung nicht ratsam ist.
Die untere Querung kann man als direkten Abstieg oder Zustieg der Hütte "C" (Kakalos) benutzen, dieser Weg ist aber sehr steil und deutlich schlechter als der obere. Dieser Weg vermittelt keinen direkten Zustieg auf die Gipfel.
Die Querungen sind mit orangen bzw. gelben Dreiecken markiert - ich habe allerdings vergessen, welcher Weg welche Markierung hat (ist aber auf den Tafeln vor Ort ausgewiesen).
Bei Regen, Schnee oder Eis dürften die Routen auf Mytikas und Stefani nicht ratsam sein.
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Letzte Änderung am Montag, 21. Oktober 2013 durch Hartmut Bielefeldt