Schneeglocke (3223 m, Silvretta)
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![]() Silvrettasee: Großer und kleiner Piz Buin |
![]() Klostertal |
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![]() Klostertaler Hütte |
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![]() Blick auf Hütte und Stausee |
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![]() Am Klosterpass (2743 m) |
![]() Schattenspitze, Schneeglocke, Silvrettahorn, Rotfluh; Silvrettapass |
Wir müssen nicht allzu früh los, machen uns um 7:40 auf den Weg. Nach gut einer Stunde haben wir den Gletscher erreicht und ziehen die Steigeisen an. Das Seil lassen wir erst mal weg, der Ausblick gestern hatte gezeigt, dass der Gletscher bis zum oberen Ende hin schneefrei sein könnte. Im Schatten ist das Eis noch hart, wir nutzen bald das Schneefeld rechter Hand, auf dem eine andere Gruppe heute morgen schon Spuren hinterlassen hat (wohl von der Silvrettahütte her). Da der Schnee noch fest ist, ist die Schneebrücke über eine etwas störende Spalte gut benutzbar. Um halb elf sind wir an der Rotfluhlücke (3065 m). Der Gletscher bildet hier eine große Hohlkehle, in der sich vermutlich gelegentlich auch ein See befindet. Ab hier geht es durch einen steilen Geröllhang hoch auf den Grat und dann auf dem meist breiten Gratrücken zum Gipfel. Das Geröll ist mühsam, aber unschwierig; um elf Uhr sind wir am nicht zu übersehenden Gipfelkreuz.
Ein paar Wolkenfetzen verbergen manchmal den einen oder anderen Gipfel, aber insgesamt ist das Wetter bestens. Schöne Sicht auf die ganze Silvretta. Wir verbringen eine halbe Stunde dort.
![]() Der Gletscher hat nur ein paar kleine Spalten. |
![]() Auf dem jetzt weicheren Eis ist der Abstieg einfach. |
Auf dem Rückweg legen wir das Seil an; mittlerweile liegt der rechte Teil des Gletschers in der Sonne, und es läuft sich mit den Steigeisen deutlich leichter. So können wir die Spalte mit der Schneebrücke umgehen. Man kommt gerade so durch die Spalten hindurch, ohne irgendwo auf trügerische Schneefelder auszuweichen. Zurück an der Hütte um 14 Uhr, etwas aufräumen und die deponierten Sachen aufnehmen. Um 16 Uhr sind wir wieder am Parkplatz an der Bielerhöhe. Auf der Tiroler Seite zeigt sich ein Regenbogen, wenige Minuten später donnert es, und der Regen beginnt. Perfektes Timing und ein perfektes Wochenende.
![]() Klostertaler Hütte (2362 m) |
![]() Rückweg zur Bielerhöhe |
P.S.: Am darauffolgenden Donnerstag wurde Vorarlberg auf die Liste der Risikogebiete genommen. Ob es nun wieder drei Monate dauern wird, bis wir wieder raus zum Wandern können?
Von der Klostertaler Hütte (2362 m, Selbstversorgerhütte / AV-Schlüssel notwendig) folgt man dem Weg zur Roten Furka durch den Talboden und auf der südlichen Moräne des Klostertaler Gletschers. Bei 2500 m zweigt der Weg zur Roten Furka rechts ab, zur Schneeglocke folgt man weiter der Moräne in einem Linksbogen auf den Gletscher zu. Dieser (der südliche Ast des Klostertaler Gletschers) beginnt bei 2720 m. Ab ca. 2900 m einige Spalten; bei aperem Gletscher problemlos. An der Rotfluelücke eine große Hohlkehle, die man links oder rechts umgehen kann. Von der Lücke folgt man über Geröll einer Wegspur den Hang schräg nach links hoch auf den Grat (3165 m) und dann dem einfachen Rücken folgend zum Gipfel.
Zeit für Aufstieg ca. 3 Stunden, Rückweg zur Hütte gute 2 Stunden.
Schwierigkeit T4 / L. Keine Kletterei, überall zumindest Wegspuren.
Ausrüstung: Steigeisen, Eispickel, Seil. Das Seil mag bei ganz aperem Gletscher nicht notwendig sein, das weiß man aber erst, wenn man vor Ort die Verhältnisse beurteilen kann. Also besser mitnehmen.
Die Klostertaler Hütte war in den 1980er Jahren als normale Hütte projektiert worden, während des Baus gab es jedoch Diskussionen über die Übererschließung der Silvretta. Schlussendlich einigte man sich darauf, den Rohbau als Selbstversorgerhütte fertigzustellen.
Die Stube ist nur mit dem Alpenvereinsschlüssel zugänglich, den man sich bei seiner Alpenvereinssektion ausleihen muss. Es gibt drei Tische, Ofen mit Holzvorrat, Geschirr, Besteck, Töpfe. Elektrisches Licht vorhanden. Im Schlafraum sind etwa 15 Lager. Wasser gibt es am Brunnen vor der Hütte.
Der Holzvorrat im Keller besteht aus recht langen Stücken, die man erst in handlichere Stücke zersägen muss (Säge ist vorhanden). Zum Anfeuern des Ofens empfiehlt es sich, Papier und/oder Kaminanzünder mitzubringen, das Holz wollte bei uns nur recht zögerlich Feuer fangen.
Der Flur vor der Stube ist ohne Schlüssel zugänglich. Dort gibt es einen Tisch mit Bank sowie zwei Schlafplätze für den Notfall, aber keinen Ofen.
Man erreicht die Hütte in etwa 1:45 von der Bielerhöhe durchs Klostertal auf einem Fahrweg.
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Letzte Änderung am 28. August 2021 durch Hartmut Bielefeldt