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Grandes Jorasses (Pointe Walker, 4208 m) Normalweg

Bericht
14.-15. August 2001

Grandes Jorasses
Grandes Jorasses, vom Val Veny (unterhalb Planpincieux) gesehen
Dienstag
Frühmorgens steigen wir auf, kurz nach acht von Planpincieux. Durch die nicht ganz optimale Ausschilderung erleben wir einiges an ursprünglicher Botanik, gelangen aber irgendwann wieder auf den eigentlichen Weg zur Hütte. Ohne weitere Verhauer erreichen wir diese nach vier Stunden.
Am frühen Nachmittag steigt ein Rettungshubschrauber mehrmals zum Berg hin auf; später erfahren wir, dass ein Franzose im Abstieg anscheinend die Reposoir-Felsen zu früh verlassen hat und im daran anschliessenden wilden Gletschergelände in eine Spalte gestürzt war. Er ruft später aus dem Krankenhaus in Aosta an, hat nur leichte Blessuren erlitten.
vor der Hütte
Eine halbe Stunde vor der Hütte.
Der Ort der Hütte ist durch einen roten Kreis markiert.


Direkt hinter der Hütte beginnt die Route mit Fixseilen
Mittwoch
Wie üblich, geht es recht früh los. Immerhin haben wir sehr gut geschlafen, die Hütte war knapp halbvoll, es gab genügend Platz, und gestern abend um acht waren wir alle brav im Bett.
Um 2:20 verlassen wir die Hütte, nach zwei Stunden erreichen wir 600 Meter höher den Fuß des Rocher du Reposoir. Noch immer ist es dunkel, die weitere Route ist ziemlich unklar. Links raus sieht es sehr steil aus, aber auch rechts erweist sich das Gelände als wenig erfreulich. Nach langer Suche zeigt sich genau in der Mitte tatsächlich ein Weiterweg, der im Dunkeln nur kaum zu sehen ist. Der angesagte IIer wird schon eher ein bisschen III, aber irgendwann neigt sich der Rücken zurück, und das Gelände wird einfacher. Um halb sieben erreichen wir das obere Ende des Reposoir-Felsens. Die Querung zur Whymperrippe nimmt nur eine gute Viertelstunde in Anspruch, dann geht's wieder steil aufwärts. Das dort hängende Fixseil, schon ein wenig abgenutzt, empfinden wir als nicht unpraktisch. Oberhalb geht es eine schwach ausgeprägte felsige Rinne aufwärts (II, meist leichter), bis man nach rechts auf den Gletscher queren kann. Ein schöner Aussichtsbalkon ist diese Gletscherterrasse. Der Schlussanstieg zum Gipfel führt gute zweihundert Meter durch nicht allzuschweres, aber oft ziemlich schuttiges Gelände. Am Gipfel ist es unerwartet geräumig, ein langer und breiter Wächtengrat. Um neun Uhr sind wir oben, 4208 m.
an der Whymperrippe
An der Whymperrippe
Mont Blanc
Mont Blanc
Wallis
Wallis (Matterhorn und Monte Rosa)
Verte, Droites...
Gipfelaussicht: Verte, Rocheuse/Jardin, Droites, Courtes und was da sonst noch so wächst.
Blick nach Westen
Der unendliche Ausblick in den Westen ist am Mont Blanc immer wieder beeindruckend.
nochmals Wallis
Nochmals Wallis


In die Nordflanke gibt es leider gar keine Aussicht, es geht dermaßen senkrecht runter, dass man nichts erkennen kann. Die Rundum-Sicht ist dagegen sehr hübsch, wenn auch alles sozusagen "alte Bekannte" sind. Der Mont Blanc mit seiner wilden Südseite hat uns schon den ganzen Morgen begleitet; jetzt sieht man auch rüber ins Wallis und zum Gran Paradiso. Ein perfekter Sommertag, warm und windstill auf 4200 Metern.
Wir gehen unseren Aufstiegsweg wieder runter, was sich im Nachhinein als die beste Wahl herausstellt. Der Schnee ist jetzt noch sehr gut und griffig, wir sind recht bald wieder am Rocher du Reposoir. Der Abstieg über die Felsen geht auch fix, die untersten Passagen wird abgeseilt. Und der Gletscher bis zur Hütte kostet uns gerademal eine halbe Stunde - so sind wir um ein Uhr wieder an der Hütte.
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Am Rocher du Reposoir
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Vom Reposoir-Felsen hat man eine schöne Aussicht nach unten.
Der Fels etwa in Bildmitte ist der Rognon de la Bouteille, die Hütte liegt dahinter.
Ein bisschen Pause, und dann noch zwei Stunden bis ins Tal, wo es schon wieder fast unerträglich heiss ist. Heute ist Mittwoch, wir haben noch bis Sonntag Zeit.
Da wir schon mal in der Gegend sind, könnte man einen der restlichen Viertausender angehen. Da wären: Dent du Géant, Aiguille Blanche de Peuterey, Mont Brouillard und Punta Baretti. Irgendwann übermorgen kommt eine Gewitterfront, also stellen wir uns eher auf Dent du Géant ein. Übernachtung in der Gegend (Übernachtungsplätze sind einigermaßen rar, genauere Info kann ich per e-mail geben). Am nächsten Morgen sind die hohen Berge schon teilweise in Wolken, der Dent du Géant - als gefährlich bei Gewittertendenz bekannt - empfiehlt sich also nicht. Da es spätestens morgen richtig instabil werden soll, ist auch eine Mehrtagestour nicht angesagt, so fahren wir wieder nach Hause. Immerhin haben wir in den letzten fünf Tagen zwei "neue" Viertausender besucht.

Praktische Hinweise

Hütte
Rifugio Boccalatte, 2804 m, CAI Torino.
Etwa 30 Plätze, im Sommer bewartet. Die Hütte liegt an einen Hang geklebt über dem Gletscher, ziemlich interessante Lage. Die Hüttenwartin ist recht nett und nicht allzu reglementierend, sie geht davon aus, dass die Bergsteiger sich hier gut selbst organisieren. Das ist auch der Fall, jeder findet gut einen Schlafplatz. Es gibt keinerlei Benachteiligung der nicht-Halbpensions-Gäste (wie man sie doch öfters anderswo antrifft).
Übernachtungstaxe Lit. 20 000 (Mitgl.)/ 40 000 (Nichtmitgl.).
Telefon Hütte (++39) 0165 844070 (die "0" der Vorwahl muss auch aus dem Ausland gewählt werden)
Die Hüttenwartin spricht übrigens italienisch und perfektes Englisch, aber kaum Französisch.
Hüttenweg
Von Planpincieux geht man dem signalisierten Weg nach. Im Ort muss man nach ca. 300 m deutlich rechts abbiegen und an der kleinen Kirche vorbeikommen; sonst ist man definitiv falsch. Es gibt an der Abzweigung nur eine kleine Markierung "21" an der Mauer.
Der Weg schlängelt sich hoch über die Waldgrenze, überquert einen kleinen und einen größeren Bach (letzerer kann etwas problematisch sein) und geht die Felsstufe erst rechtshaltend, dann wieder nach links zurück an. Ziemlich sparsame Markierungen, und auf einen richtigen Weg weist streckenweise auch eher wenig hin. I, stellenweise I-II; weiter oben eine Leiter und ein Fixseil, dann sind die Schutthänge oberhalb erreicht. Hier geht es, wieder auf gut erkennbarem Weg, einen Moränenrücken aufwärts. Kurz vor Ende der Moräne quert der Weg nach links in ein Schneefeld (Stein- und Eisschlaggefahr in der Falllinie des Hängegletschers) und weiter (dicke Seile) in einigen akrobatischen Übungen hoch zur Hütte. Insgesamt etwa 4 Stunden.
Aufstieg
Hinter der Hüttenterrasse führen einige Seile auf den Geröllrücken. Etwas rechtshaltend durch Schnee entlang des Rognon de la Bouteille aufwärts; wenn dieser im Gletscher untergetaucht ist, geradeaus hoch einen steilen Gletscherhang auf den Rocher du Reposoir zu.
Hier im Fels geradehoch, nach ca. 10 Metern im I-II-Gelände erreicht man eine Gedenkplakette. Nun links, aber am Ende nicht durch die heikle Platte linkerhand sondern nach oben halbrechts. Dort ist (von unten nicht sichtbar) eine Schlinge angebracht, an der man sich hochziehen kann. Von dort arbeitet man sich zum eigentlichen Grat etwas nach links, und diesem folgend oder auch linksseitig geht es im I/II-Gelände aufwärts, bis die Felsen schliesslich im Eis versinken.
Von hier normalerweise gute Spur zu einer Firnquerung nach links, die eventuell erst nach einigen Metern Aufstieg erreicht werden kann. Am Ende der Querung steht man am Fuss der Whymperrippe.
Das erste Stück hängt freundlicherweise ein Fixseil, sonst wäre auch dies nicht immer ein reiner IIer. Danach durch eine Art Rinne hoch (I/II), bis man offensichtlich ins Gletscherbecken rechterhand queren kann. Ausser ein paar Spalten und der bekannten mittäglichen Lawinen- und Eisschlaggefahr ist zur Querung wenig zu sagen, man traversiert erst eben, dann ansteigend bis zur Firnschulter im Osten; der Gipfelaufstieg am Ende dauert nochmals gut eine Stunde im Fels I,II.
Abstieg
Zwar wird empfohlen, für den Aufstieg den oben angegebenen Weg zu benutzen und für den Abstieg die Whymperrippe - als wir dort waren, war der Schnee in der Querung um halb zehn noch gut genug, um über die Aufstiegsroute abzusteigen. Die anderen beiden Gruppen haben sehr viel Zeit beim Abklettern der Whymperrippe verloren, man kann dort anscheinend nicht gut und schnell abseilen.
Der Rest des Abstiegs verläuft sowieso genau auf der Aufstiegsroute.
Führer/Karte
Führer: Rother, Mont Blanc-Gruppe (2000), Route 911
Landkarte: 1:25000 IGN 3630 ouest "Chamonix-Mont-Blanc"
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© 2001 Hartmut Bielefeldt

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Letzte Änderung am 09. August 2002 durch Hartmut Bielefeldt